Zwei Frauen schicken sich an, die Welt wieder ein kleines Stück weit zu verändern: Erstmals seit Einführung des Frauenwahlrechts kandidiert demnächst womöglich eine von ihnen für das höchste Amt im Hamburger Rathaus – und beendet damit einen Missstand, den sogar die WAMS einst anprangerte. Dorothee Stapelfeldt (50) als Kandidatin der SPD, Christa Götsch (54) an der Spitze der GAL: Ein solches rot-grünes Gespann dürfte auch den zuletzt erfolgsgewohnten Amtsinhaber von Beust schrecken.
Aber noch ist es nicht so weit – noch gibt es bei der SPD zwei mögliche Kandidaten. Und bei der anstehenden Mitgliederbefragung wird Mitbewerber Mathias Petersen zum Vorteil gereichen, dass er neun Monate lang als einziger Bewerber durch die SPD-Distrikte geschickt wurde.
Dorothee Stapelfeldt kann demgegenüber auf ihre lange Präsenz an der SPD-Spitze zurückgreifen. Sie kennt die Partei – auch außerhalb der engen Hamburger Grenzen – seit vielen Jahren, war vier Jahre lang Bürgerschaftspräsidentin und davon gut zwei Jahre auf direkter Augenhöhe mit dem amtierenden Bürgermeister.
Die Zeit bis zum Mitgliederentscheid ist kurz – in sechs Wochen, am 5. März, soll alles vorbei sein. Es wird darauf ankommen, wer besser aus den Startlöchern kommt. Vielleicht auch darauf, wer in der Öffentlichkeit außerhalb der SPD mehr Unterstützung findet.