Die Eimsbüttler SPD-Fraktion will eine Fläche nach dem jüdischen Professor Ernst Cassirer benennen und hat einen entsprechenden Antrag für die kommende Bezirksversammlung gestellt.
Es handelt sich um die Fläche hinter dem Hauptgebäude der Universität Hamburg, begrenzt von drei Seiten durch die Schlüterstraße, die Rothenbaumchaussee und die Moorweidenstraße. Dieses grüne Areal wird sommers wie winters stark frequentiert von Studenten, Anwohnern und Mitarbeitern der Universität. In den letzten Jahren ist dort also eine neue kleine „Nutz-Fläche“ entstanden.
Durch das angrenzende Grindelviertel, welches sich gerade auf seine jüdische Vergangenheit besinnt durch u.a. Wiedereröffnung der früheren Talmud – Thora –Schule oder der Eröffnung eines Jüdischen Salons herrscht hier im Uni-Viertel ein reges Leben.
So lag der Gedanke nahe, diese Grünfläche nach Prof. Ernst Cassirer zu benennen. Herr Prof. Cassirer wurde 1874 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Breslau geboren. Er lehrte lange an der Hamburger Universität (von 1913-1933), die ihn schließlich 1929 zum ersten und einzigen jüdischen Rektor an einer deutschen Universität ernannte. Er emigrierte 1933 mit seiner Familie nach England.
Ihm verdankt Hamburg eine für die Kulturwissenschaft bedeutende Sammlung, die Warburg Bibliothek in der Heilwigstraße.
Mechthild Führbaum (SPD), stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung: „Die Benennung der Fläche wäre ein angemessenes Zeichen der Erinnerung. Gerade auch angesichts der Diskussion über den Umzug der Universität!“