Zu wenig Schutz vor immer mehr Fluglärm

FLUGZEUG.jpeg Die SPD hat gefordert, das Thema „mehr Schutz vor Fluglärm“ auf die politische Agenda zu setzen. Je erfolgreicher der Flughafen ist, desto mehr Verkehr und desto mehr Lärmbelästigung gibt es für die Anlieger. Sie sollen besser geschützt werden.

„Am 28. November letzten Jahres konnte der Flughafen erstmals die Grenze von elf Millionen Passagieren überschreiten. Für das Jahr 2007 werden sogar zwölf Millionen Passagiere erwartet. Der wirtschaftliche Erfolg des Flughafens bedeutet für seine Anlieger allerdings mehr Lärm. Die Klagen über Fluglärm häufen sich. Vor allem die dichte Abfolge der Flüge stört die Menschen. Hier muss sich etwas tun“, sagte die Niendorfer Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Monika Schaal.

Zwar gebe es begrüßenswerte Schritte des Flughafens. Es sei jedoch zu prüfen, ob die Zunahme der Starts und Landungen nicht zu einer Ausweitung der Lärmschutz-Maßnahmen führen müsse.

Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage: Die Flugdichte steigt an, liegt aber noch unter dem Wert des Jahres 2000. Allein die Zahl der der Starts über Niendorf und Blankenese in der Zeit von Januar bis November 2006 lag mit 24.978 um 18 Prozent über dem Wert des gleichen Zeitraums im Vorjahr.

Als Ursache für die Zunahme bei den Starts gibt der Senat die vor allem im Oktober anhaltenden südlichen bis südwestlichen Winde an. Flugkapitäne sind nach dem Luftfahrthandbuch gehalten, gegen den Wind zu starten. Insgesamt müssen in Hamburg durchschnittlich 31 Prozent der Starts in Richtung Niendorf/Blankenese erfolgen. Dieser Anteil schwankte in den letzten 10 Jahren zwischen 28 Prozent im Jahr 2001 und 36 Prozent im Jahr 1999.

Von den Landungen erfolgen im Durchschnitt 18 Prozent über die Achse Niendorf-Blankenese, wobei dieser Anteil im letzten Jahrzehnt zwischen 15 Prozent (1998) und 24 Prozent (2002) schwankte. Bei den Landungen zeigen vor allem die Ferienmonate März, Mai, Juni und August die größten Zuwächse gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres.

Schaal verwies in diesem Zusammenhang auf die Maßnahmen des Flughafens: Wer im Sommer Terrasse oder Garten seines vor dem 31. Dezember 1980 gebauten Hauses wegen Fluglärmbelastung nicht nutzen kann, wird vom Flughafen entschädigt. Berechtigt sind 341 Haushalte. Die Berechtigten werden jährlich neu ermittelt.

Wem der Flughafen vor über 25 Jahren Lärmschutzfester finanzierte, kann diese nun auf Kosten des Flughafens instand setzen lassen, soweit sie vom Flughafen darüber informiert wurden. Die Anträge können bis zum 30. Juni 2007 gestellt werden. Berechtigt sind 1200 Haushalte. Für diese Maßnahmen stellt der Flughafen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Schaal begrüßte die Maßnahmen. Es sei aber zu prüfen, „ob der Kreis der Berechtigten nicht zu eng gezogen ist“. Dazu werde ich weitere Fragen an den Senat stellen, um die Maßnahmen besser bewerten zu können. Es muss einen Interessenausgleich zwischen dem Flughafen und den vom Lärm betroffenen Anliegern geben.“

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