Zahl der Ausbildungsstellen sinkt deutlich

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen in Hamburg ist innerhalb eines Jahres um 8,5 Prozent gesunken. Während es im Vorjahr 9.053 Ausbildungsplätze gab, bieten Hamburger Unternehmen in diesem Jahr nur noch 8.280 an, so die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit Hamburg.

Der DGB Hamburg kritisiert die verhaltene Ausbildungsbereitschaft und die überzogenen Erwartungen der Unternehmen an die Jugendlichen. „Unternehmen rufen nach Fachkräften, bilden sie aber nicht aus – das geht nicht“, sagt Katja Karger, Vorsitzende des DGB Hamburg. Gleichzeitig steigt die Zahl der gemeldeten Bewerber und Bewerberinnen deutlich an. 7.227 Hamburger Jugendliche, fast 18 Prozent mehr als im Vorjahr, suchen derzeit einen Ausbildungsplatz. Dazu kommen die Schulabgänger aus dem Umland, die in Hamburg einen Beruf lernen möchten.

Vermutlich gehen die neuen Zahlen laut DGB Hamburg zum Teil auf eine bessere Dokumentation durch die Jugendberufsagentur zurück. Gleichwohl zeigten die Zahlen, dass der Ruf der Betriebe nach Fachkräften scheinheilig ist. Der Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen passe nicht zur Fachkräftediskussion, so der DGB Hamburg.

„Die Zahl der Bewerber ohne Ausbildungsperspektive ist so hoch wie schon seit langem nicht mehr. Immer mehr Jugendliche bleiben ohne Chance auf Ausbildung“, kritisiert Karger. Der DGB Hamburg fordert die Kammern und Arbeitgeberverbände auf, dem Ausbildungsplatzabbau nicht tatenlos zuzusehen, sondern Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen zu leisten, um den Negativtrend zu stoppen.

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