Wie viele stehen auf?

Am 14. Februar findet der weltweite Aktionstag gegen Gewalt gegen Frauen satt: „One Billion Rising“/“Eine Milliarde steht auf“. Auch in Hamburg gibt es dazu Termine.

„Eine von drei Frauen auf diesem Planeten wird im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt. Das sind eine Milliarde Frauen, denen Gewalt angetan wird“, heißt es in einem Aufruf der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF). Am 14. Februar 2013 lade der Tag eine Milliarde Frauen dazu ein, „raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. Eine Milliarde Frauen – und Männer – überall auf der Welt. Wir zeigen der Welt unsere kollektive Stärke und unsere globale Solidarität über alle Grenzen hinweg. Zeig auch Du der Welt am 14. Februar 2013, wie EINE MILLIARDE aussieht. Am 14. Februar sieht sie aus wie eine REVOLUTION.“ Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) ist die Frauenorganisation der SPD. Sie hat die Gleichstellung von Frauen und Männern in Partei und Gesellschaft zum Ziel.

In jedem Land, unabhängig von Alter, Aussehen, Beruf oder gesellschaftlicher
Schicht, sind Frauen betroffen. Mit Aktionen und Kundgebungen soll sich
auf der ganzen Welt dagegen gewehrt werden. Kersten Artus,
frauenpolitische Sprecherin, ruft im Namen der Fraktion DIE LINKE in der
Hamburgischen Bürgerschaft dazu auf, sich an den Aktionen in der Stadt
zu beteiligen:

13 Uhr Mönckebergstraße
15 Uhr Hansaplatz/St. Georg
16 Uhr Mercado/Altona
17 Uhr Reesendammbrücke/Jungfernstieg
18.30 Uhr Sternschanzen-Bahnhof

„Auch in der BRD erfährt jede vierte Frau in ihrem Leben körperliche
oder/und sexualisierte Gewalt. Die ökonomische Gewaltkomponente oder
Formen sozialer Gewalt wie Isolation oder die Kontrolle der
Sozialkontakte sind dabei noch gar nicht berücksichtigt“, erläutert
Kersten Artus. „Gleichzeitig sind die Frauenhäuser und Beratungsstellen
überfüllt und unterfinanziert.“ Weitere strukturelle Benachteiligungen
fänden sich z.B. in Form von niedrigeren Löhnen oder
geschlechterunsensiblen Maßnahmen wie „Bedarfsgemeinschaften“ im Rahmen
des ALG II (Hartz IV-Gesetze). Insbesondere die Privatisierung von
staatlichen Aufgaben und der Daseinsvorsorge halte Frauen in
Abhängigkeit. „Die tradierten gesellschaftlichen Rollenbilder müssen aufgebrochen
werden, denn das kapitalistische System rechnet mit der kostenlosen
Sorgearbeit seitens der Frauen genauso wie mit der flexiblen Reserve für
den Arbeitsmarkt“, erklärt Artus. „Geschlechterdualismus (Mann und Frau)
und Geschlechterhierarchien sind somit Grundpfeiler eines gewaltvollen
Systems. Die jüngst aufgeflammte Debatte um Sexismus in der Gesellschaft
zeigt, wie verbreitet diese Bilder, Hierarchien und Stereotypisierungen
sind. Auch Sexismus dient der Aufrechterhaltung der Machtverhältnisse
und widerspricht einer freien, solidarischen Gesellschaft.“

Dies sei der Nährboden, auf dem Gewalt gegen Frauen gedeihe, so Artus.
„One Billion Rising setzt ein Zeichen, dass Frauen und auch viele Männer
eine andere Gesellschaft fordern!“

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