Immer mehr Ärzte und ihre medizinischen Fachgesellschaften schlagen Alarm: Arbeitsverträge von Chefärzten fördern unnötige Operationen.
„Gehaltsaufschläge müssen so gestaltet sein, dass sie den Patienten nützen“, sagt Professor Joachim Jähne, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in der „Apotheken-Umschau“. Chefärzte können ihr Gehalt zum Beispiel steigern, indem sie möglichst viele Patienten behandeln. „Fallzahl- oder umsatzabhängige Bonusverträge machen Ärzte korrumpierbar“, kommentiert das die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin. Der Verband leitender Krankenhausärzte äußert sich ähnlich deutlich: „Ethisch verantwortungsbewusste Medizin kennt nicht den Verkauf von Kniegelenken, Wirbelsäulenversteifungen oder gar Organen, um den Gewinn der Klinik zu steigern.“
Stefanie Gehrlein, Justiziarin beim Ärzteverband Marburger Bund betont: „Wir brauchen hier vor allem einen Bewusstseinswandel bei den Geschäftsführern der Kliniken.“