Wenn die Welt auf einmal Kopf steht

Vorleseaktion im Ernst-Deutsch-Theater: Isabella Vértes-Schütter und Wolfgang Rose begeistern Fünftklässler der Ilse-Löwenstein-Schule mit modernen Märchen mit aktueller Botschaft
IMG_1521 klein

Wie schon im letzten Jahr haben die beiden SPD-Bürgerschafsabgeordneten auch am diesjährigen bundesweiten Vorlesetag eine große Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Ilse-Löwenstein-Stadtteilschule in Barmbek-Süd zum Lauschen aufregender Geschichten eingeladen. Rose und Vértes-Schütter haben als Schulpaten beide eine enge und engagierte Verbindung zu der Schule.

Dieses Jahr fand die Vorleseaktion im Ernst-Deutsch-Theater statt – dessen Intendantin Isabella Vértes-Schütter im Hauptberuf ist – , und zwar in der „Plattformbühne“ für Kinder- und Jugendtheaterprojekte, also genau am passenden Ort.

Als Hauptgeschichte hatten Vértes-Schütter und Rose das moderne Märchen „Onkel Leo als Hofnarr im Königreich Verkehrtherum“ des israelischen Bestsellerautors Yannets Levi ausgewählt. Darin strandet der Erzähler in einem Land, in dem die Leute kopfüber auf den Händen laufen und auch sonst vieles aus unserer gewohnten Sicht „Verkehrtherum“ ist. Umgekehrt empfinden die Einwohner von „Verkehrtherum“ den merkwürdigen Fremden, der auf den Füßen läuft, als Unruheherd, gar als Bedrohung, und beschließen, ihn zu töten. In letzter Sekunde kann er sich retten, indem er einen Tanz aufführt, den die Ortsansässigen nicht kennen, aber dann als schön und bereichernd empfinden. So wird er schließlich zum Hofnarr im Königreich „Verkehrtherum“.

Ob Absicht oder nicht, taugt die Geschichte gut als Parabel für die aktuellen Debatten um den Umgang mit den Flüchtlingen hierzulande: Die Fremden und das Fremde ihrer Kultur werden von manchen zuerst als Bedrohung empfunden, mit Chance später aber als Bereicherung. Daher die Empfehlung: Nicht vorschnell ablehnen, sondern kennenlernen.

Aber vielleicht ist das für die Schülerinnen und Schüler, deren Zusammensetzung so bunt und multikulturell war, wie man es von Barmbek erwartet, auch gar nichts Neues und Besonderes, sondern selbstverständliches Alltagsleben.

Als Zugabe gab es dann noch den Klassiker „Der Däumling“ von Astrid Lindgren, und am Schluss zur Belohnung Kekse, Bonbons – und Autogramme!

Isabella Vértes-Schütter und Wolfgang Rose waren sich jedenfalls wieder einig: „Es ist eine große Freude, den Kindern mit dem Vorlesen etwas Besonderes und Anregendes mitgeben zu können, gerade im Zeitalter der reizüberflutenden Fernseh- und Online-Medien.“

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.