Wasserkreuz: Entscheidung noch einmal vertagt?

photocaseSCHIFF1.jpegDie Zuschüttung des Veddeler Wasserkreuzes soll auf Antrag der SPD vor einer Beschlussfassung in der Bürgerschaft noch einmal zur Beratung in den Wirtschaftsausschuss überwiesen werden. Nach Auffassung der Sozialdemokraten gefährdet der Ersatz der Brücken durch Dämme nicht nur die Hamburger Barkassenschiffahrt, sondern auch etwa 100 Betriebe mit rund 2000 Mitarbeitern im mittleren Freihafen.

Die Antwort auf eine Anfrage der Abgeordneten Carola Veit (SPD) ergab, dass die derzeitigen Mieter der Freihafen-Flächen teilweise Verträge bis ins Jahr 2030 haben. Nach den Vorstellungen des Senats sollen sie in den östlichen Hafenbereich umziehen. Veit: „Nach meinen Informationen sind sie dazu aber nicht bereit, wenn ihnen die Wasserwege abgeschnitten werden.“

Zwar wird es auch weiterhin Zufahrten zu allen Hafenbecken geben. Wenn die Niedernfelder Durchfahrt unpassierbar wäre, würden sich aber teilweise erhebliche Umwege ergeben.

Während die Hafenbetriebe wegen ihrer langfristigen Mietverträge akut nicht besorgt sind, steht den Barkassenbetrieben inzwischen das Wasser bis zum Hals. Würde die Niedernfelder Durchfahrt zugeschüttet, wäre dies das Ende der geplanten Circle Line. Am kommenden Donnerstag planen sie eine „Informationsfahrt“, bei der sie ihre Vorstellungen noch einmal erläutern wollen. Wie es aussieht, könnte daraus eine eindrucksvolle „Demonstrationsfahrt“ durch den Hafen werden.

Der Hafenschiffahrtsverband hat sich unterdessen noch einmal mit Briefen an den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden gewendet. Die Barkassenbetriebe haben dabei angeboten, bei den Fahrgästen einen Brücken-Obolus zu kassieren, um dem Senat die Finanzierung zu erleichtern.

Von der CDU, die sich ansonsten gern als Anwalt der mittelständischen Wirtschaft aufspielt, erwartet der Hafenschiffahrtsverband allerdings nicht mehr viel. In der Einladung zur Informationsfahrt heißt es wörtlich: „Als aufmerksame Zuhörer der Debatten im Haushaltsausschuss am 30.05.2006 und in der Bürgerschaft am 31.05.2006 zum Erhalt des Veddeler Wasserkreuzes haben wir den Eindruck gewonnen, dass sich die Abgeordneten der CDU nicht mit den Sachargumenten aus den Stellungnahmen des Barkassengewerbes, der Handelskammer Hamburg, der Architektenkammer sowie der betroffenen Industrie auf der Veddel auseinandergesetzt haben.“

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