Gemunkelt wurde es schon länger, seit zwei Stunden ist es amtlich: Das Wasserkreuz Veddel bleibt erhalten, gab Staatsrat Gottschalck beim Richtfest für das Auswanderermuseum BallinStadt auf der Veddel bekannt.
Nachdem die Hamburg Port Authority (HPA) astronomische Kosten für die Sanierung der Müggenburger Durchfahrt und der Niedernfelder Brücken ermittelt hatte, sollten zunächst beide durch Dämme ersetzt werden. Nach massivem Protest aus örtlicher Bevölkerung und Hafenwirtschaft machte der Senat einen teilweisen Rückzug: Die Müggenburger Brücken, das immerhin, sollten erhalten bleiben.
Zahlreiche Protestschreiben, ein Barkassenkorso und rund zehn Kleine Anfrage der Abgeordneten Carola Veit (SPD) sorgten dafür, dass das Thema monatelang in der Diskussion blieb. Am Ende waren nur noch HPA, Bürgermeister von Beust und – quasi in Nibelungentreue – die CDU-Bürgerschaftsfraktion für eine Zuschüttung des Kulturdenkmals.
Schließlich beauftragte Dr. Werner Marnette, Chef der Norddeutschen Affinerie, ein Ingenieurbüro, das die von HPA ermittelten Kosten überprüfte. Ergebnis: Alles falsch – man kann die Brücken günstiger erhalten, der Dammbau würde teurer, der Erhalt am Ende die wirtschaftlichste Lösung (siehe Bericht vom 04.08.06).
Offensichtlich ergab die Nachprüfung, dass Marnettes Zahlen stimmen. Dass nun der Staatsrat der Finanzbehörde die neue Entwicklung quasi in einem Nebensatz erwähnt, während der eigentlich zuständige Wirtschaftssenator Uldall öffentlich weiterhin schweigt, spricht für sich.
Die erfreute Pressemitteilung der SPD können Sie hier als PDF herunterladen.
Ach ja, der eigentliche Anlass, das Richtfest der BallinStadt: Im nächsten Sommer soll das Museum eröffnet werden.