Wann halten in Rahlstedt endlich mehr Züge?

Lediglich zwei Zugpaare verkehren jede Stunde auf der Linie R 10 zwischen Rahlstedt und Hauptbahnhof, in den Hauptverkehrszeiten ein paar mehr. Zu wenig, meint der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich seit Jahren für eine richtige S-Bahn nach Rahlstedt einsetzt. Doch auch in der Zwischenzeit muss das Angebot verbessert werden.

Immer wieder kommt in Rahlstedt deshalb die Forderung auf, den Regionalexpress Hamburg – Lübeck in Rahlstedt halten zu lassen.

„Viele Pendler erhoffen sich, dass die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck auch zu Verbesserungen im Nahverkehr führt“, berichtet Buschhüter. Dies wird jedoch nur eingeschränkt der Fall sein. „Wenn im Dezember der elektrische Betrieb aufgenommen wird, soll die Regionalbahn,
die auf allen Unterwegsbahnhöfen und damit auch in Rahlstedt hält, weiterhin so selten fahren wie bisher. Lediglich die Fahrtzeit zwischen Rahlstedt und Hauptbahnhof soll sich angeblich um eine Minute verkürzen“, sagt Buschhüter.

In Ahrensburg hingegen wird seit Jahren das Angebot ausgeweitet. Bereits seit 2002 halten dort mittlerweile acht Regionalexpress-Zugpaare täglich. Und wenn der Regionalexpress ab Ende 2009 tagsüber im Halbstundentakt fährt, wird sogar jeder zweite dieser Züge in Ahrensburg Halt machen. „Zwischen Ahrensburg und Hauptbahnhof gibt es dann jede Stunde mindestens drei
Verbindungen, zwischen Rahlstedt und Hauptbahnhof aber nur zwei“, sagt Buschhüter. Diese Entscheidung sei nicht nachvollziehbar, weil in Rahlstedt mindestens genau so viele Fahrgäste ein- und aussteigen wie in Ahrensburg.

Buschhüter fordert deshalb, dass auch in Rahlstedt die Zahl der Verbindungen zum Hauptbahnhof ausgeweitet wird. „Wenn es nicht möglich ist, die Regionalbahn häufiger als bisher fahren zu lassen, dann muss eben der Regionalexpress mit Einführung des Halbstundentakts abwechselnd in
Ahrensburg und Rahlstedt halten“, schlägt Buschhüter vor.

Der Senat lehnt dies jedoch ab. Auf eine Kleine Anfrage antwortete er, er halte das derzeitige Angebot zwischen Rahlstedt und Hauptbahnhof für angemessen. Ein Halt des Regionalexpress in Rahlstedt würde zu Nachfrageverlagerungen führen und eine Verringerung des Leistungsangebotes bei der Regionalbahn nach sich ziehen, so der Senat.

Diese Haltung empört Buschhüter. „Überall dort, wo in letzter Zeit Zugverbindungen attraktiver gemacht wurden, hat die tatsächliche Nachfrage alle Prognosen übertroffen. Warum soll das nicht auch bei uns so sein?“, fragt sich Buschhüter, der hofft, dass der schwarz-grüne Senat diesbezüglich zu neuen Einsichten gelangt und zusätzliche Zugverbindungen von Rahlstedt
aus dann doch noch möglich werden. Für Buschhüter wäre das allerdings nur eine Übergangslösung: „Für mich führt an einer richtigen S-Bahn nach Rahlstedt und Ahrensburg kein Weg vorbei. Denn bei weiter zunehmendem Güterverkehr werden zwei Gleise auf Dauer nicht reichen. Der Senat muss endlich ein Konzept vorlegen, wie er sich den Personenverkehr auf dieser
Strecke in Zukunft vorstellt.“

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.