Wachsende Stadt – lieber ohne Kinder?

Seit 2005 kämpft die KITA Tigerente in Sasel gegen die Bebauung eines rund 700qm großen Grundstückes, auf dem sich ein Teil ihres Spielplatzes befindet und das außerhalb der KITA Öffnungszeiten als Bolzplatz und Treffpunkt für die Jugendlichen und die Familien aus dem Stadtteil zur Verfügung steht. Dieses Grundstück soll nach dem Willen des Senats im Rahmen der wachsenden Stadt mit einem Einfamilienhaus bebaut werden.

Die Verhandlungen über Kauf oder erneute Miete des Grundstückes gehen jetzt in die Endrunde – und wohl nicht zu Gunsten der Kinder und der KITA.

„Das Vorgehen des Senats ist nicht nachzuvollziehen“, kritisiert die kinder- und familienpolitische Sprecherin der GAL Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke. „Das Senatskonzept der ‚Wachsenden Stadt’ wird doch nicht an diesem einen neuen Haus scheitern. Da direkt um die Ecke das Neubaugebiet Immenhorstweg mit 150 neuen Wohneinheiten für junge Familien entsteht, ist es doppelt wichtig, dass ausreichend Spielfläche für die Kinder aus dem Stadtteil zur Verfügung steht. Die Spielplatz-Fläche ist für den Wohnungsbau marginal, aber für die KITA und den Stadtteil von großer Bedeutung“.

Nachdem der Senat im Sommer selber noch ein Kaufangebot vorgelegt hatte, kommt nun nach Aussagen der Finanzbehörde ein Verkauf nicht mehr in Frage. Stattdessen könnte die KITA das 719qm große Grundstück für 23 Jahre mit einer monatlichen Belastung von 883 Euro mieten. Zu viel für den privaten KITA-Träger Tigerente.

Dazu Christiane Blömeke: „An dieser Stelle wäre es angebracht den Wert für das Grundstück nach dem Grünflächenpreis zu berechnen und nicht nach seinem Bauwert. Dann wäre es für die KITA bezahlbar. Der Senat sollte hier Entgegenkommen zeigen und beweisen, dass er es mit der Kinderfreundlichkeit ernst meint. Wer Kinder und Jugendliche in dieser Stadt möchte, der muss auch dafür sorgen, dass sie Flächen zum Spielen und Treffen haben und nicht alles zubauen“.

Die GAL hakt mit einer Anfrage an den Senat nach und will erfahren, ob der Senat zu Kompromisslösungen bereit wäre.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.