Vor einem harten Konflikt – trotz guter Konjunktur

In der Chemie-Runde 2015 fordert die IG BCE 4,8 Prozent mehr Entgelt und eine Weiterentwicklung des Tarifvertrags Demografie und Lebensarbeitszeit. Doch die Arbeitgeber mauern. So droht ein harter Konflikt.

Super-Stimmung bei den Chemie-Managern

Das ewige Mantra der Arbeitgeber, es gebe keinen Verteilungsspielraum, wird durch die aktuellen Zahlen klar widerlegt. In 65 Prozent der Betriebe der chemischen Industrie ist die Lage gut oder sehr gut.

Und die Stimmung ist nach einer Umfrage unter 200 Entscheidern der Branche auf dem höchsten Wert seit Jahren: Fast drei Viertel der Chemiemanager rechnen 2015 mit steigenden Umsätzen und Gewinnen.

Schon im vergangenen Jahr ist die Wirtschaft in Deutschland so stark wie seit drei Jahren nicht mehr gewachsen. Und auch für dieses Jahr wird mit hervorragenden Konjunkturaussichten gerechnet. Der Preis für Rohöl ist binnen sechs Monaten rasant um 45 Prozent gesunken. Eine Folge: Die Preise für Vorprodukte sinken ebenfalls. Davon profitieren viele Betriebe. Der billige Euro fördert die Exporte.

Den Tarifvertrag Demografie weiterentwickeln

Wichtig ist auch die soziale Komponente der IG BCE-Forderung durch die Weiterentwicklung des Tarifvertrags Demografie und Lebensarbeitszeit. 43 Prozent der Beschäftigten in der Chemieindustrie glauben nicht, dass sie ihre Tätigkeit unter aktuellen Bedingungen bis zum Rentenalter ausüben können. Und tatsächlich: Im Alter von 64 Jahren befinden sich nur noch 9,1 Prozent in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Ein vorzeitiger Renteneintritt bedeutet pro Jahr einen Abschlag von 3,6 Prozent. Je eher in Rente, desto stärker droht Armut im Alter. Daher wünschen sich 60 Prozent der älteren Beschäftigten über 55 Jahren eine schrittweise Verringerung der Arbeitszeit. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in Beschäftigtengruppen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind.

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