Vom Job direkt in Hartz IV

Jeder dritte Hamburger rutscht nach dem Jobverlust direkt in Hartz IV: So ging es im vergangenen Jahr in Hamburg 22.440 Beschäftigten, die nach einer sozialversicherten Tätigkeit arbeitslos wurden.

Ihr Anteil liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt: Da war es nur ein Viertel. Darauf weist der DGB Hamburg anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen hin. Die Zahlen beruhen auf DGB-Berechnungen auf der Grundlage von Daten der Bundesagentur für Arbeit.

Hamburgs DGB-Vorsitzender Uwe Grund: „Hier zeigen sich die bitteren Konsequenzen, die durch immer mehr befristete und unsichere Jobs entstehen. Das bei vielen Arbeitgebern beliebte Prinzip ‚Heuern und Feuern’ muss endlich ein Ende haben.“

Besonders hoch ist das Risiko für Leiharbeiter: So waren 51,2 Prozent der Beschäftigten nach ihrem Job-Verlust unmittelbar auf staatliche Fürsorge angewiesen. Im Gastgewerbe waren es rund 38 Prozent, im verarbeitenden Gewerbe 16 Prozent. Uwe Grund: „Es wird deutlich, welchen Schaden der umfassende Missbrauch von Leiharbeit und inzwischen auch verstärkt Werkverträgen auch den Sozialsystemen zufügt.“

Das Problem: Wer arbeitslos wird und in den vergangenen zwei Jahren nicht mindestens 12 Monate in einem sozialversicherten Beschäftigungsverhältnis stand, rutscht direkt in die Fürsorgeleistung Hartz IV und ist von einem viel stärkeren Armutsrisiko bedroht.

Der DGB fordert daher, die Regelungen der Arbeitslosenversicherung insbesondere für kurzfristig Beschäftigte zu verbessern. So sollten alle Beschäftigten Arbeitslosengeld aus der Versicherung erhalten, die in den letzten drei Jahren mindestens 12 Monate beschäftigt waren.

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