Der Stellvertretende Vorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion Dr. Willfried Maier erklärt zum heute vom Senat vorgestellten Monitor Wachsende Stadt: „Was der Senat an positiven Zahlen bejubelt, ist im wesentlichen Ergebnis der günstigen Konjunkturentwicklung. So weit er selbst die Entwicklung beeinflusst hat, steuert er eher in eine Sackgasse statt in eine erfreuliche Zukunft.“
Der Senat bejubele seit Jahren den steigenden Containerumschlag im Hafen. Tatsächlich habe der sich von 2000 bis 2005 auf 8,1 Millionen TEU fast verdoppelt. Die Zahl der direkt hafenabhängig Beschäftigten sei im selben Zeitraum allerdings von 81.000 auf 77.000 zurückgegangen. Es seien also Milliardensubventionen in den Hafen geflossen mit dem Resultat des Abbaus von Arbeitsplätzen. Nur mit Blick auf die zweifelhafte Zahl der indirekt hafenabhängig Beschäftigten rechne sich der Senat die Situation schöner.
Was den Anteil der zukunftsträchtigen Ausgaben für Forschung und Entwicklung angehe, so bewege sich Hamburg immer noch im hinteren Bereich der Bundesländer mit nur 1,87 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Berlin liege mit 4,04 Prozent mehr als doppelt so hoch, Bremen bei 2,77 Prozent. Das Wachstum, das der Senat fördere, sei also sehr teuer und vergleichsweise wenig arbeitsplatz- und zukunftsorientiert.
Dafür verbrauche es aber viel Fläche. Die Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete in Hamburg nahmen von 2.000 bis 2005 von 21.050 Hektar auf 20.688 Hektar ab. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Landesfläche Hamburgs stieg in nur fünf Jahren von 57 Prozent auf 59 Prozent. Gleichzeitig ging das Flächenrecycling von 75 Hektar auf 33 Hektar zurück und die Innenentwicklung sank von 17 Hektar auf 14 Hektar. „Das kann man getrost als ein ökologisches Raubbauergebnis ansehen“, sagt Maier. Beim Klimaschutz sei der konstant hohe CO2-Ausstoß ein Beleg für das Versagen des Senats.