Ungleiche Verteilung gefährdet Wohlstand

Einkommen und Vermögen sind in Deutschland extrem ungleich verteilt. Das geht aus dem neuen Verteilungsbericht des DGB hervor. „Diese Schieflage ist nicht nur sozial ungerecht, sondern schadet der gesamten Wirtschaft“, sagt DGB-Vorstandmitglied Stefan Körzell.

In kaum einer anderen entwickelten Volkswirtschaft sind Einkommen und Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Das reichste eine Prozent der Bevölkerung hält über 24 Prozent des Gesamtvermögens, 70 Prozent der übrigen Bevölkerung besitzen zusammen gerade einmal neun Prozent. Zur Veröffentlichung des DGB Verteilungsberichts 2016 sagte Vorstandsmitglied Stefan Körzell in Berlin:

„Einkommen und Vermögen sind in Deutschland, auch im internationalen Vergleich, extrem ungleich verteilt: Während 10% der Bevölkerung etwa 60% des Vermögens halten, besitzen rund 30% überhaupt keine Rücklagen oder sind sogar verschuldet. Diese Schieflage ist nicht nur sozial ungerecht, sondern schadet der gesamten Wirtschaft. Durch eine so ungleiche Verteilung der Einkommen und Vermögen geht Wohlstand unweigerlich verloren.

Für mehr Verteilungsgleichheit sorgen

Daher gilt es auch aus ökonomischen Gesichtspunkten, für Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Steuerliche Privilegien für Reiche müssen zurückgenommen und Vermögende stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen werden. Dazu brauchen wir dringend wieder eine Vermögensteuer, eine wirkungsvolle Erbschaftsteuer sowie eine höhere Einkommensteuer für Reiche. Auch die Abgeltungsteuer, die Kapitaleinkünfte pauschal mit 25 % besteuert, steht dem Anspruch der Steuergerechtigkeit diametral entgegen.

Wir können uns eine derart ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen schlichtweg nicht leisten. Deutschland braucht mehr denn je Investitionen in Infrastruktur, den Ausbau öffentlicher Dienstleistungen und in Bildung. Die Bekämpfung der Ungleichheit ist eine der zentralen Fragen unserer Zeit.“

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.