Noch ist Holland nicht verloren, zitierte einst meine Großmutter, und die Bürgerschaftswahl ist es bisher auch höchstens für Ole von Beust: Dessen Lager bröckelt von Umfrage zu Umfrage vor sich hin. Die SPD ist weiter im Aufwind, bei der GAL bewegt sich wenig, und FDP und Linke klettern langsam, aber stetig. Je ein Kommentar von Ingo Egloff, Landesvorsitzender der SPD, und Anja Hajduk (GAL-Vorsitzende).
Ingo Egloff:
„Deutlich mehr Menschen wollen einen SPD-geführten Senat als einen CDU-geführten Senat. Wahlforscher weisen darauf hin, dass dieser Wert Ausdruck einer Wechselstimmung ist. Die einzige Option auf einen Wechsel in unserer Stadt ist daher Rot-Grün.
Die SPD holt weiter auf. Die letzten zehn Tage werden entscheidend sein. Noch immer sind viele Hamburgerinnen und Hamburger unentschieden, wo sie am Wahltag ihre Kreuze machen. Das motiviert uns, noch eine Schippe draufzulegen. Ich bin sehr sicher, dass die Menschen am 24. Februar das bekommen werden, was sie sich mehrheitlich wünschen: einen Senat unter der Führung von Bürgermeister Michael Naumann.“
Anja Hajduk:
„Wir wissen, immer mehr Wählerinnen und Wähler treffen ihre Wahlentscheidung sehr kurzfristig. Deshalb werden wir in der nächsten Woche kämpfen, um stärker zu werden. Denn nur mit starken Grünen gibt es einen Politikwechsel zu Rot-Grün – mit einer neuen Schulpolitik und wirklichem Klimaschutz.“
Hintergrund (wie vor zwei Stunden hier berichtet):
In einer von den ARD-„Tagesthemen“ in Auftrag gegebenen Umfrage von Infratest dimap entfielen auf die CDU 39 %, auf die SPD 35 %, auf die GAL 10 %, auf die Linkspartei 8 % und auf die FDP 5 % der abgegebenen Stimmen.
Muss sich die FDP jetzt eigentlich die Bemerkung gefallen lassen, dass sie die ausschlaggebende Kraft für eine grosse Koalition sein wird?
Schafft sie die 5% Hürde, ist eine grosse Koalition sehr wahrscheinlich (wahrscheinlicher als rot-rot-grün), schafft sie es nicht, reicht es vermutlich für schwarz-grün.
Die Linken musste sich solche Aufrufe, mit ihrer Wahl würde man die grossen Parteien wählen, jedenfalls schon des öfteren gefallen lassen :-)
Ich oute mich ganz einfach einmal. Bin selbst in den 60ern bei der Jugendorganisation der DKP gewesen, SDAJ. Nach dem Einmarsch der Ostblocktruppen (einschließlich DDR!) in die Tschechoslowakei bin ich dann zu der Jugendorganisation der SPD (Jusos) gewechselt. Habe dann das Glück gehabt in Bergedorf auch Helmut Schmidt live erleben zu können und auch neben anderen ein politisches Vorbild bekommen zu haben. Davon gibt es in der SPD glücklicherweise einige die nicht nur an Ihr Ego denken …
Es erschüttert mich, dass es noch immer DKP-Mitglieder gibt, die nicht aus der Geschichte gelernt haben. Es gibt allerdings auch noch immer Leute im rechten Spectrum, die glauben, dass Adolf Hitler auch positives gemacht hat.
Irgendwie – ob rechts oder links – setzt hier bei manchen das Gehirn aus …
Uwe Milhan
SPD Neugraben-Fischbek
Kandidat für die Bezirksversammlung