Aufstocker erhalten öffentliche Zuschüsse, wenn ihr Lohn unterhalb des Sozialhilfeniveaus liegt. Die Steuerzahler müssen also das Lohndumping der entsprechenden Arbeitgeber finanzieren. Der DGB Hamburg fordert einen Mindestlohn.
Zu der Berichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ m Mittwoch über die zunehmende Zahl von Aufstockerinnen und Aufstockern in Deutschland erklärt Hamburgs DGB-Vorsitzender Uwe Grund: „Nach Angaben der Arbeitsagentur gab es 2012 über 35.000 Aufstockerinnen und Aufstocker in Hamburg. Das bedeutet: 35.000 Mal bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Lohnsubventionen aus öffentlicher Hand, weil Firmen sie mit Dumpingbezahlungen abspeisen und gleichzeitig ihre Gewinne steigern. Dieses Geld aus den öffentlichen Kassen fehlt dann für wichtige Ausgaben, die der Allgemeinheit dienen: Investitionen in Bildung und die Infrastruktur zum Beispiel.
Aber die Öffentlichkeit zahlt nicht nur einmal für diese verbrecherischen Lohndrückereien. Wer zu Niedrigstbezahlungen arbeiten muss, kann im Alter nur eine Mini-Rente erwarten, die dann wieder vom Staat aufgestockt werden muss.
Deswegen steht fest: Wir brauchen den Mindestlohn von 8,50 und eine Neuordnung des Arbeitsmarktes. Firmen dürfen nicht weiter folgenlos ihre menschenverachtende Lohnpolitik auf Staatskosten durchdrücken.“