Für ein weiteres Hamburger Traditionsunternehmen, die Tiefdruckerei Broschek in Meiendorf, wurde jetzt ein Antrag auf Insolvenzeröffnung gestellt. Diese erfolge im Rahmen der Gesamtinsolvenz der „schlott gruppe ag“. Von der Insolvenz sind unmittelbar die 140 Beschäftigten von Broschek Tiefdruck in Hamburg Meiendorf und auch über 100 Leiharbeitnehmer betroffen. Im Norden sind in Lübeck an die 100 Arbeitnehmer/-innen in der zweiten Druckerei betroffen.
Die Firma Broschek ist über 200 Jahre in Hamburg angesiedelt. Anfang 2000 wurde das Unternehmen in die Schlott-Gruppe integriert, die Familie Broschek wurde Aktionärin und zog in den Aufsichtsrat ein.
„Der Wachstumskurs wurde fremdfinanziert und nicht konsolidiert. Die Ursache für die Insolvenz liegt nicht – wie oft behauptet – im Preiswettbewerb um Kataloge und Zeitschriften, sondern in der Strategie des Vorstands“, kritisiert Kersten Artus, gewerkschaftspolitische Sprecherin der LINKEN in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Kersten Artus hatte bereits vor zwei Jahren den Beschäftigten die Solidarität der Linksfraktion während harter Sozialtarifverhandlungen überbracht. Damals sollten die Helferlöhne gesenkt werden. Dies wurde erfolgreich abgewehrt. Nun sollen die Beschäftigten erneut die Folgen von Missmanagement ausbaden.