Texte + Töne zur TeaTime:
Marianne Gamp liest aus „Fortschreitende Reflexe“
Renate Langgemach liest aus „denn ich habe meine anschrift geändert“
Alicja Wendt liest neue Gedichte
Zwischendurch spielt die Saxophonistin Birgit Storf
Sonntag, 16. März, 17.30 Uhr
Literaturhauscafé, Schwanenwik 38
Die Autorinnen haben auch im Hamburger Ziegel veröffentlicht und treten das erste Mal gemeinsam auf. Marianne Gamp hat als Auslandskorrespondentin in den USA und Frankreich gearbeitet und veröffentlicht seit 1990 vor allem Gedichte in Zeitschriften und Anthologien. Bisher erschienen zwei Gedichtbände.
Abgesang
Da gibt es nichts zu hoffen
Ich weiß nicht einer
ist für mich
Von deinen Wortgesängen
Und doch ziehen sie
Mein Herz in deinen Kreis
Als wär mein Leben auch betroffen
Von deinen Lieben
Und was in mir zurückgeblieben ist
Von dir das bleibt
An deinen Versen hängen
Renate Langgemach liest aus ihrem Gedichtband „denn ich habe meine anschrift geändert“. Sie lebt in Hamburg und Frankreich und war, bevor sie mit dem Schreiben begann, an Schulen und an der Universität tätig. Sie veröffentlichte bisher im Hamburger Ziegel und anderen Textsammlungen.
von einer langen zwei
du hast mich ganz gelassen
und ich war jung und leicht wie der ozean
ich habe das beet geharkt
asche verstreut
und nägel aus dem holz gezogen
das ist mein kleid
das ist mein mantel
das bin ich
Alicja Wendt wurde in Bytow/Polen geboren und lebt 1977 in Hamburg. Sie ist ausgebildete chemisch-technische Assistentin. Mitglied im Forum Hamburger Autoren. Div. Veröffentlichungen in Anthologien (u.a. im Hamburger Ziegel) und Kulturmagazinen. 1993: Förderpreis für Literatur der Kulturbehörde Hamburg, 1999: 1. Preis des 1. Hamburger Lyrik-open mike-Wettbewerbs, 1999: Förderpreis für literarische Übersetzungen der Kulturbehörde Hamburg, 2001: Förderpreis für Literatur der Kulturbehörde Hamburg.
Postkarte III
Die Tage gehen mir nach
ans Wasser
hier beschrifte ich
die weißen Seiten des Strandes
suche ein Wort
das sich auf Hunger reimt
manchmal finde ich
ein vollkommenes Licht
das die Dinge weich spricht
viel öfter aber Flügel
die gegen die Rippen des Himmels schlagen
und meine Schritte
zum Schweigen bringen