Tarifverhandlungen im Einzelhandel beginnen

ver.di erwartet eine harten Tarifkonflikt im Einzelhandel. Seeterrassen.Am kommenden Dienstag beginnen in Hamburg die Tarifverhandlungen für die rund 70.000 Beschäftigten des Einzelhandels. ver.di fordert eine Tariferhöhung von € 150 im Monat (€ 90 für Auszubildende) bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Der Einzelhandel verzeichnet gute Umsätze und macht hervorragende Gewinne, gerade in Hamburg. So stiegen die Gewinne nach Steuern seit 2000 um 76 %. Auf der anderen Seite müssen die Beschäftigten auf immer mehr Verkaufsfläche, bei immer längeren Öffnungszeiten, mit immer weniger Beschäftigten immer mehr leisten und das bei Reallohnverlusten. Eine von ver.di Handel in Hamburg durchgeführte Untersuchung zeigt, dass die Arbeit im Einzelhandel deshalb für immer mehr Beschäftigte zur gesundheitlichen Belastung wird.

„Arbeiten im Hamburger Handel macht krank. Und besonders das Einkommen ist einer der bestimmenden Krankmacher. Deswegen ist das erste Ziel in den anstehenden Tarifverhandlungen durch eine deutliche Entgelterhöhung Respekt und Anerkennung für die Leistung der Einzelhandelsbeschäftigten entgegenzubringen“, erklärt der ver.di Verhandlungsführer, Arno Peukes.

Erschwert werden die Tarifverhandlungen im Einzelhandel durch die konzertierte Aktion der Arbeitgeberverbände, die mit Ausnahme von Hamburg alle Manteltarifverträge gekündigt haben und den Austritt von Karstadt aus dem Arbeitgeberverband. „Mit dem Schlagwort der “Modernisierung“ wollen die Konzerne massive Eingriffe in die existenziellen Arbeitsbedingungen der Einzelhandelsbeschäftigten durchsetzen. Auch wenn der Hamburger Manteltarifvertrag nicht aufgekündigt wurde, erwarten wir, dass auch hier der Arbeitgeberverband Angriffe auf die Einkommen starten wird“, so Peukes weiter.

„Wir lassen nicht zu, dass der Verdrängungswettbewerb der Handelskonzerne auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Dieser Handel ist heute schon nicht fair und braucht ein Umdenken im Sinne der Beschäftigten. Dazu werden wir gebraucht und dazu sind die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben bereit“, so der Gewerkschafter.

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