Der SPD-Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) HSH Nordbank, Thomas Völsch, hat dem HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper eine „verzerrte Wahrnehmung problematischer Ereignisse rund um die HSH Nordbank“ vorgeworfen. „Herr Kopper baut sich sein eigenes Weltbild“, sagte Völsch. Er bezog sich auf Äußerungen, die Kopper in einem Interview mit dem „Spiegel“ gemacht hatte.
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Nonnenmachers Nachfolger heißt Lerbinger
Der Aufsichtsrat der HSH Nordbank hat heute den Nachfolger von Jens Nonnenmacher benannt: Paul Lerbinger, zuvor stellvertretender Deutschlandchef der Citibank und vor 2002 (unter HSH-Aufsichtsrats-Chef Kopper) bei der Deutschen Bank. Lerbinger soll jetzt zunächst Vorstandsmitglied werden und Nonnenmacher zum 01.04. ablösen.
Undurchsichtiges Spiel um Nonnenmacher
Er profitiert offenbar vorerst von der geplatzten Hamburger Koalition: HSH-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher darf die Geschäfte der Bank erst einmal weiterführen. Entschieden werden soll nun erst, wenn klar ist, ob man Nonnenmacher eine grobe Pflichtverletzung nachweisen könne.
HSH: Hamburg und Kiel einig
Die Regierungen der beteiligten Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sind offenbar einig: HSH-Nordbank-Vorstand Dirk Jens Nonnenmacher muss gehen. Eine entsprechende Aufforderung richteten sie an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Hilmar Kopper. Der zeigte den beiden Regierungschefs inzwischen, wie wichtig er die Sache nimmt: Die nächste Aurfsichtsratssitzung sei erst in drei Wochen; so lange bleibe Nonnenmacher im Amt.
HSH: SPD will PUA-Auftrag ausweiten
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will, dass sich der Parlamentarische Untersuchungsausschuss HSH Nordbank auch mit der Rolle von HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher und den geschäftlichen Verbindungen zwischen Finanzsenator Carsten Frigge (CDU) und der Bank beschäftigt. Die SPD will eine entsprechende Erweiterung des Untersuchungsauftrags durchsetzen.
PUA: Bischoff soll Maulkorb bekommen
Im Auftrag des Auschussorsitzenden Harald Krüger (CDU) erarbeitet der Arbeitsstab des PUA zur HSH Nordbank eine Stellungnahme, ob durch Dr. Joachim Bischoff (LINKE) gegen Verschwiegenheitsregeln des Untersuchungsausschusses verstoßen wurde.
Kein vertrauen in HSH-Führung
Als „wenig konsequent“ bezeichnete der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Neumann die neuerliche Fristsetzung des Senats an die HSH Nordbank zur Aufklärung der Prevent-Affären. „Nach jeder Beteuerung Nonnenmachers und Koppers, es gäbe nichts zu beanstanden, stellt der Senat neue Ultimaten und fordert weitere Aufklärung. Das ist ein Zeichen dafür, dass es keine Vertrauensbasis zwischen den Eigentümern und der Leitung der HSH gibt“, erklärte Neumann.
Razzia bei Sicherheitsfirma Prevent
Die Staatsanwaltschaft hat am heute Büros und auch Wohnungen von Mitarbeitern der Sicherheitsfirma Prevent Firmen durchsucht, berichtet die Financial Times Deutschland. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass rund 50 Polizisten und vier Staatsanwälte seit dem Vormittag in Hamburg, München und Mainz im Einsatz seien.
HSH-Krise: Schwarzgrün ohne Linie
„Der Senat ist bei der Bewältigung der Krise der HSH Nordbank sichtbar überfordert.“ – Mit diesen Worten hat SPD-Fraktionschef Neumann auf Äußerungen von Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) in der Landespressekonferenz reagiert. Der Hamburger Koalition fehle in der HSH-Krise eine Linie, sagte Neumann.
HSH: Frigge sieht Sanierungserfolg in Gefahr
Auch der Hamburger Finanzsenator Frigge beginnt sich öffentlich von HSH Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher zu distanzieren. Frigge sagt: die Sanierung der verlustträchtigen Bank komme zwar besser als erwartet voran. Allerdings müsse geprüft werden, ob die anhaltenden Belastungen durch die bankinternen Auseinandersetzungen nicht den Erfolg der Restrukturierung gefährden.