In den vergangenen Tagen gab es Gerüchte, die Albert-Schweitzer-Schule solle ihre Eigenständigkeit oder ihr besonderes pädagogisches Profil verlieren. Die schulpolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen, Michael Gwosdz (GAL) und Marino Freistedt (CDU), widersprechen diesen Mutmaßungen.
Gwosdz
Solidarität für Starterschulen
Während der mittlerweile funktionslose Initiativensprecher Scheuerl versucht, auch die letzten 865 Hamburger Kinder aus der freiwilligen gemeinsamen 5. Klasse hinauszuekeln, versichern ihnen die Sprecher der Koalitionsfraktionen CDU und GAL nochmals den Vertrauensschutz. Auch das einzige gewählte landesweite Elterngremium, die Elternkammer, stützt die Starterschulen. Für die SPD vollzogen deren SprecherInnen indes eine Rolle rückwärts.
„Schulfrieden gilt nicht mehr“
Der eine nennt den zwischen CDU, GAL und SPD vereinbarten Schulfrieden „obsolet“, der andere hält das für „ganz schlechten Stil“, nur haben beide nicht viel zu entscheiden in ihren jeweiligen Parteien: Michael Gwosdz, GAL, und Michael Neumann, SPD, diskutierten gestern bei „Schalthoff live“ (HH-1 TV). Außerdem dabei: Marino Freistedt (CDU) und Frank Solms Nebelung (hier für WWL, sonst FDP).
Mehr Lehrer, kleinere Klassen, besserer Unterricht
Der Senat hat heute eine Mitteilung an die Bürgerschaft beschlossen, mit der die Finanzierung der Schulreform konkretisiert und für die Jahre 2010 bis 2016 dargestellt wird. Inhalt: Mehr Lehrer, kleinere Klassen, besserer Unterricht. SPD, GAL und LINKE sowie schülerInnenkammer und GEW äußerten sich zustimmend.
Starterschulen sind ordentlich belegt
„Bange machen gilt nicht“ haben sich offenbar die Eltern gedacht, die ihre Kinder schon zum kommenden Schuljahr in die fünfte Klasse einer Primarschule schicken wollten. Trotz Volksbegehren, massiver Anti-Propaganda und noch ungeklärtem Ausgang der Gespräche zwischen WWL und Koalition haben 80 % derjenigen, die ihre Kinder anmelden wollten, dies auch getan. Die sogenannten Starterschulen freuen sich über eine Anmeldequote, die um nur 20 % hinter den Ankündigungen vom vergangenen Jahr zurückbleibt.
Mehr Lehrer für mehr Qualität
Die Schulbehörde plant zum Schuljahresbeginn 2010/11 (also ab August nächsten Jahres) verschiedene Änderungen des Lehrerarbeitszeitmodells. Neben der Entlastung für ältere Lehrkräfte und Berufseinsteiger soll damit die Berechnung der Arbeitszeit an die geänderten Ansprüche an Fortbildung und Teambildung sowie an die Anforderungen der neuen Schulformen Primarschule, Stadtteilschule und Gymnasium angepasst werden. Insgesamt werden dafür 191 zusätzliche Lehrerstellen aufgewendet (zeitweilig sogar weitere 130).
Gwosdz: „Sanierungsstau wird behoben“
Bröckelnder Putz, Uralt-Turnhallen, zugige Klassenzimmer: An Hamburgs Schulen herrscht ein Sanierungsstau. Bürgerinnen und Bürger halten die Gebäudesanierung für eine der wichtigsten schulpolitischen Aufgaben. Der Senat beziffert den Sanierungsbedarf auf rund drei Milliarden Euro, den aufgelaufen Zu- und Neubaubedarf auf 1,2 Milliarden Euro. Um dem zu begegnen, gründet die schwarz-grüne Koalition das Sondervermögen Schulbau. Die SPD und die LINKE hatten dies kritisiert, die GAL verteidigt es heute.
Schule: Weiter planen – oder Duldungsstarre?
„Den Plan hätte man besser in der Schublade gelassen. Nach dem erfolgreichen Volksbegehren kann die Schulbehörde nicht einfach weitermachen wie bisher. Die Schulpolitik braucht jetzt eine Denkpause, konstruktive Gespräche mit allen Beteiligten und eine neue Diskussionskultur.“ Mit diesen Worten hat der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ties Rabe, auf die Präsentation des neuen Schulentwicklungsplans durch Schulsenatorin Christa Goetsch reagiert. Ganz anders die GAL und die LINKE – für die Forderung der SPD gibt es nach ihrer Auffassung überhaupt keine Grundlage.
Produktionsschule hat Geburtstag – GAL gratuliert
Heute feiert die Produktionsschule Altona ihr zehnjähriges Bestehen. Die GAL-Fraktion gratuliert zu diesem Jubiläum und freut sich über die erfolgreiche Arbeit der Schule, die 1999 als Erfolg grünen Regierens (wenn auch eingerichtet von einer „roten“ Senatorin) entstand.
Am Kann-Kind scheiden sich die Geister
Noch einmal debattiert die Bürgerschaft heute über die Beitragsfreiheit im letzten Kita-Jahr vor der Einschulung. Sie gilt für fast alle Kinder – nur nicht für die, die erst nach dem 1. Juli sechs Jahre alt und trotzdem im August schon eingeschult werden. Allerdings auch nur dann, wenn sie vorher die Kita und nicht die Vorschule besucht haben. Die GAL nennt das „sinnvoll“, die SPD spricht von „Wortbruch“. Stephan Müller (CDU) hatte übrigens noch vor wenigen Monaten in der Bürgerschaft versprochen, die verunglückte Kann-Kinder-Regelung im Zuge der Schulgesetz-Novelle zu reparieren. Dazu kam es dann aber nicht.