Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und GAL haben heute einen Antrag zum Erhalt des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen eingereicht. Die Behörde für Wissenschaft und Forschung will diesen Studiengang, den die Universität, die TU Harburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg gemeinsam anbieten, abschaffen.
Dabei sind die Absolventinnen und Absolventen in der Wirtschaft sehr begehrt. Prof. Dr. Barbara Brüning, hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Das Hamburger Erfolgsmodell des Studiengangs HWI muss erhalten bleiben. Die große Nachfrage aus der Wirtschaft zeigt, wie wichtig dieser Studiengang ist.“
Der Studiengang zeichnet sich durch seine Interdisziplinarität und seine hochschulübergreifenden Strukturen aus. Senator Dräger plant, an seiner Stelle zwei getrennte Studiengänge an der HAW/Universität und an der TU HH zu schaffen. Kooperationen sollen künftig nur noch zwischen der HAW und der Universität, sowie zwischen der TU und ihren privaten Ausgründungen NIT und Hamburg School of Logistics stattfinden. „Es ist sinnlos, anstelle eines anerkannten Studiengang zwei identische neue zu schaffen. Solche teuren Doppelstrukturen wollen wir verhindern“, sagt Dr. Heike Opitz, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion
Reformen sollten in dem Studiengang selbst geschehen. So wäre es z.B. möglich, künftig einen integrierten Bachelor unter Beteiligung aller drei Hochschulen und zwei unterschiedliche Masterprogramme anzubieten. An der TU Harburg könnte dann ein Master mit dem Schwerpunkt Ingenieurwesen erworben werden, an der Universität Hamburg in Kooperation mit der HAW ein Master mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften. „Die Weiterentwicklung des Erfolgsmodells HWI muss gemeinsam mit den beteiligten Hochschulen erarbeitet werden“, so Heike Opitz.
Die von der CDU Ende Dezember angekündigte Befassung mit dem Thema halten die Wissenschaftspolitikerinnen von SPD und GAL-Fraktion für verspätet. Die drohende Abschaffung des jetzigen Studienganges ist bereits seit September bekannt, seitdem beschäftigen sich die Fraktionen von SPD und GAL mit dieser Thematik. „Wir brauchen keine Gespräche mehr, sondern Taten. Daher stellen wir jetzt den Antrag zum Erhalt des Studienganges HWI“, so Barbara Brüning.