Studie über Pegida erschienen

57 Sozialwissenschaftler und Helfer haben am 12. Januar 2015 die Pegida-Demonstration in Dresden beobachtet und die Demonstrierenden zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. Erste Analysen der qualitativen und quantitativen Daten wurden auf einer Pressekonferenz im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) vorgestellt.

Es konnten 670 Handzettel verteilt werden – unter schwierigen Bedingungen. Die Teams berichten übereinstimmend, dass die Mehrheit der Angesprochenen (ca. 1.800) die Annahme der Handzettel und Gespräche verweigerte. Bei bisherigen Befragungen von Demonstranten (u.a. Stuttgart 21, Hartz IV) fanden Fragebögen problemlos Abnehmer. An der Online-Befragung beteiligten sich bis Mittwoch Mitternacht 123 Personen (davon 76 Prozent Männer). Im Unterschied zu anderen Befragungen bei politischen Demonstrationen ist das eine extrem geringe Rücklaufquote (18,4 Prozent).

An der Befragung haben überwiegend Männer aus der Region Dresden teilgenommen, die mehrheitlich älter als 40 sind, über ein hohes Bildungsniveau verfügen und im Berufsleben stehen. Auf Grund der geringen Rücklaufquote können die Forscher keine Aussage über den „typischen“ Pegida-Demonstranten treffen. „Die Befragten spiegeln den gut gebildeten, im Berufsleben integrierten offeneren Teil der Pegida-Demonstrierenden wieder. Wir vermuten, dass insbesondere die Radikaleren sich einer Befragung verweigert haben“, sagt Dieter Rucht.

Der Online-Fragebogen enthielt u.a. Fragen zu politischen Aktivitäten, der politischen Selbsteinordnung, zu Einstellungen gegenüber dem Islam und Einwanderern sowie zu rechtsextremen Positionen. Auch die Sonntagsfrage wurde gestellt („Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“).

Außerdem gab es eine umfangreiche Demonstrationsbeobachtung.

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