Zur heutigen Pressekonferenz „Künftige Energieversorgung in Norddeutschland“ der IHK Nord (Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Industrie- und Handelskammern) erklärt der GAL-Energiepolitiker Christian Maaß: „Die IHK Nord betreibt mit grob unvollständigen Daten Panikmache und bietet keine realistischen Lösungen für den Klimaschutz.“
Maaß weiter: „Es ist unverantwortlich zu behaupten, in Norddeutschland würden ab 2020 ohne neue Kohlekraftwerke die Lichter ausgehen. Ebenso unverantwortlich ist es, auf die unsichere CCS-Technologie zu setzen, die den Strom deutlich teurer machen und das Klimaproblem nicht lösen wird – sofern sie überhaupt jemals zur Marktreife gelangt. Die IHK Nord hat die Chancen der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz und für die Wirtschaft in Norddeutschland leider immer noch nicht erkannt.“
Nach Ansicht der GAL-Fraktion ist die von der IHK Nord angenommene Versorgungslücke ab 2020 konstruiert. Bereits die Annahme eines langfristig gleich bleibend hohen Stromverbrauchs widerspricht den Energieszenarien der Bundesregierung, die von einem erkennbaren Rückgang des Bedarfs ausgehen.
Die IHK berücksichtigt zudem weder die Ausweitung der Stromerzeugung in effizienten kleinen Blockheizkraftwerken, noch wird der aktuelle Ausbau der Erneuerbaren Energien ausreichend einbezogen. In die Prognose der IHK geht lediglich der Zubau von Offshore-Windenergie auf dem Meer ein. Durch den Austausch alter Anlagen („Repowering“) und den Zubau neuer Windkraft-Kapazitäten an Land werden aber allein in Schleswig-Holstein bis 2020 Kapazitäten in Höhe von rund 4.500 MW installiert. Hinzu kommen Kapazitäten durch Biomasse-Anlagen und Fotovoltaik.