Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der GAL Bürgerschaftsfraktion Claudius Lieven fordert den Senat auf, eine Straße in der Hafencity nach dem Hamburger Freibeuter Klaus Störtebeker zu benennen.
Lieven: „Die Ehrung von bekannten Entdeckern und von Hamburgs Partnerstädten ist schön und gut, aber der bekannteste Hamburger Seefahrer sollte dort auch genannt werden. Immerhin wurde er auf dem Kleinen Grasbrook geköpft.“
Seit über 500 Jahren wird der weltbekannte Hamburger Freibeuter in seiner Heimatstadt totgeschwiegen, Straßen und Brücken sind zu Ehren seiner Häscher Simon von Utrecht und Kersten Miles benannt, aber nicht nach ihm selbst.
In der Hafencity verwendet man viel Mühe auf die Bewahrung historischer Spuren und die Vermittlung der Geschichte des Ortes. Da ist es nach Ansicht der GAL auch unter touristischen Gesichtspunkten völlig unverständlich, die außergewöhnliche und weltbekannte Geschichte Klaus Störtebekers dort nicht zu thematisieren.
Die Likedeeler (Gleichteiler), deren bekanntester Vertreter Störtebeker ist, waren eine sozialrevolutionäre Bewegung des späten Mittelalters, die in der von krasser Armut und Leibeigenschaft geprägten Zeit begannen, die Waren und Güter insbesondere Hamburger Kaufleute zu plündern. „Selbstverständlich gehört eine kritische Auseinandersetzung mit der historischen Rolle der Likedeeler zu einer Namensgebung dazu. Schließlich hatten die auch einiges auf dem Kerbholz.“
Nach Auffassung Lievens passt die Ehrung Störtebekers auch gut zur Initiative 10 Grad Kunst. Störtebeker lief auf dem Kleinen Grasbrook schließlich „10 Meter ohne Kopf“, was einen geeigneten Anknüpfungspunkt für eine kritische Würdigung dieser historischen Figur in der Hafencity darstellen könnte.
Lieven beabsichtigt, einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einzubringen.
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