Sternbrücke: Fristverlängerung für Clubs?

Die Deutsche Bahn hat den drei Live-Musik-Clubs an der Sternbrücke gekündigt, weil die Brücke saniert werden soll. GAL und SPD fordern eine Fristverlängerung, damit die Clubs andere Räume suchen können.

„Deutsche Bahn und Senat sind gefordert, schnell zu handeln, um das drohende Desaster für die Hamburger Clubkultur abzuwenden.“ sagt Andy Grote, Stadtentwicklungsexperte der SPD-Fraktion. „Wenn der Erhalt am jetzigen Standort nicht möglich ist, müssen geeignete Alternativstandorte angeboten werden. Es ist bedauerlich, dass in den vergangenen Tagen offenbar seitens des Senats noch nichts zur Unterstützung der Clubs getan wurde. Wenn ein solcher Kahlschlag der Clubszene nicht verhindert werden kann, verliert jede öffentliche Clubförderung ihre Glaubwürdigkeit!“

Die Bahn hatte ihre ursprünglich deutlich langfristigere Planung zur Sanierung der Brücke umgestoßen, um kurzfristig Mittel aus dem Konjunkturprogramm in Anspruch zu nehmen. Durch diese völlig überraschende Entwicklung stellt sich für die Clubs Waagenbau, Astrastube und Fundbureau die Existenzfrage. Das Verhalten der Bahn ist gegenüber den Clubs völlig verantwortungslos, weil sie keine Zeit für die Suche nach Alternativlösungen oder -standorten lässt. Die Bahn ist deshalb in der Pflicht, intensiv nach einer Lösung für die Clubs zu suchen. Dieselbe Pflicht trifft auch die schwarz-grüne Koalition, die erst vor kurzem in der Bürgerschaft einen Antrag zur Unterstützung der Hamburger Kreativszene durch entsprechende Raumangebote verabschiedet hat. „Den Worten müssen jetzt Taten folgen!“ fordert Andy Grote.

In einer heute eingebrachten Schriftlichen Kleinen Anfrage will Andy Grote vom Senat nun ausführliche Informationen über die geplanten Baumaßnahmen der Bahn, den Zeitplan, die Vermeidbarkeit bzw. die Anstrengungen des Senates, den Clubs adäquate Ersatz-Räumlichkeiten anzubieten.

Vor dem Hintergrund der gekündigten Räume für die Live-Music-Clubs an der Sternbrücke setzt sich die auch GAL-Bürgerschaftsfraktion für eine längere Kündigungsfrist ein. Der medienpolitische Sprecher der GAL-Fraktion, Farid Müller, hat deshalb einen Brief an den Vermieter, die DB Immobilien, geschrieben.

Darin bittet er zu prüfen, inwieweit eine von den Clubs gewünschte dreimonatige Fristverlängerung der Kündigung ermöglicht werden kann. Auch die Frage, ob ein Teilbetrieb der Clubs während der Baumaßnahmen in den drei Monaten möglich ist, steht im Fokus der Bemühungen, um mehr Zeit für die Suche nach neuen Räumen zu gewinnen.

Die drei betroffenen privaten Clubs zeichnen sich durch wichtige Nachwuchsförderung aus, sagt Müller, und weiter: „Die Deutsche Bahn sollte den Sternbrückenclubs eine kleine Fristverlängerung für die Suche nach einer neuen Bleibe einräumen. Es gibt sowohl das Interesse an der Sanierung der Brücke als auch am Fortbestand der Live-Music-Clubs.“

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