Im Juni gibt es für viele Arbeitnehmer Urlaubsgeld – wenn ihre Branche eine entsprechende Tarifvereinbarung hat. Dabei variiert die Höhe nicht nur zwischen West und Ost – auch in Hamburg kann man zwischen 156 und 1831 Euro für die Reisekasse bekommen.
Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg: „Sicher ist das Urlaubsgeld nur, wenn der Tarifvertrag eine entsprechende Zahlung vorsieht.“
90 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in tarifgebundenen Betrieben erhalten ein tariflich vereinbartes Urlaubsgeld. Aber mehr und mehr Betriebe treten aus Arbeitgeberverbänden aus und entziehen sich damit Tarifverhandlungen – andere sind so klein, dass sie nie beigetreten waren. „In diesen Firmen können Mitarbeiter nur auf die Finanzspritze für ihren Urlaub hoffen – ob gezahlt wird und in welcher Höhe, ob jeder Mitarbeiter etwas erhält oder nur einige – das ist hier dem Belieben des Chefs
überlassen“, erläutert Erhard Pumm.
Ganz schlecht sehe es für die meisten prekär Beschäftigten aus – bei Minijobbern, Freelancern, Honorarbeschäftigten etc. herrscht Ebbe in der Urlaubsgeld-Kasse.
Beim tariflich vereinbarten Urlaubsgeld variiert die Höhe je nach Branche und Region stark. So erhalten Beschäftigte in der mittleren Lohn- und Gehaltsgruppe in diesem Jahr zwischen 156 und 1.831 Euro tarifliches Urlaubsgeld, teilt das Tarifarchiv des Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung mit. Am wenigsten Geld für die Reisekasse bekommen Beschäftigte in der Landwirtschaft und im Öffentlichen Dienst (Gemeinden), die höchsten Zahlungen erhalten Arbeitnehmer in der Druckindustrie, in der Holz- und Kunststoffverarbeitung sowie in der Metallindustrie.
Steigerungen gab es – verglichen mit 2005 – kaum, das tarifliche Urlaubsgeld
ist in fast allen Branchen stabil geblieben.