Heute entscheidet die Bürgerschaft über das neue Sportförderkonzept des Senats. Die sportpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion Dr. Verena Lappe begrüßt zwar die darin vorgesehene Abkopplung der Sportförderung von der unsicheren Einnahmequelle Lotto-Toto-Einnahmen und die Einführung von Ziel- und Leistungsvereinbarungen. Sie kritisiert jedoch das entstehende Missverhältnis zwischen der vergleichsweise guten Förderung von Leistungssport und Großevents einerseits und den geringen Mitteln für den Breitensport andererseits.
„Was der Senat als großen Wurf bezeichnet, ist bei genauem Hinsehen als Mogelpackung zu erkennen. HSB und HFV bleiben schätzungsweise 5,7 Millionen Euro für die allgemeine Sportförderung – so wenig wie noch nie. Gleichzeitig investiert der Senat personell und finanziell in Großevents und Leistungssport. Dieses Missverhältnis darf sich eine Stadt, die Sportstadt sein will, nicht leisten. Schon gar nicht, wenn sie nach wie vor Interesses hat, Kandidatin für Olympische und Paralympische Spiele zu werden“, sagt Lappe.
Das Senatskonzept sieht für 2007 und 2008 vor, mit Hamburger Sportbund (HSB) und Hamburger Fußballverband (HFV) Ziel- und Leistungsvereinbarungen abzuschließen, jeweils 100.000 Euro für die Integration von Migrantinnen und Migranten im Sport aufzuwenden und jeweils 100.000 Euro für Talentsichtung sowie Trainerqualifizierung und Antidopingmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Mit jährlich zusätzlich 400.000 Euro sollen von Vereinen bewirtschaftete Sportanlagen bei Sanierungs-, Klimaschutz- und Neuinvestitionsmaßnahmen gefördert werden.
Mit 750.000 Euro jährlich sollen Maßnahmen zum Bau von Kunstrasenfeldern unterstützt werden – allerdings nur, wenn die jeweiligen Vereine sich zur Hälfte an den Kosten beteiligen. Kernpunkt der Neuorientierung ist die Abkopplung der allgemeinen Sportförderung von HSB und HFV von den schwankenden Lotto- und Toto-Einnahmen. 2007 und 2008 sollen nun 6,5 Millionen Euro an HSB und HFV fließen. Gänzlich unberührt bleibt jedoch die Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt und HSB vom Herbst 2005. Sie verpflichtet den HSB zu erheblichen Konsolidierungsbeiträgen in den Jahren 2006 bis 2010.