Haltestellen mit barrierefreien Zugängen, Fahrstühlen und Rolltreppen sind eine große Hilfe – insbesondere für Menschen mit Gehbehinderung, Kinderwagen oder Gepäck. So lange die Hilfen funktionieren! Kommt es allerdings zu Störungen, Umbau- oder Reparaturmaßnahmen, stehen Fahrgäste, die auf solche Infrastruktur angewiesen sind, vor Problemen, wie unlängst des Öfteren am Bahnhof Wilhelmsburg.
„In solchen Fällen müssen die Betroffenen weite Wege zu anderen Ausgängen antreten oder können diese S- und U-Bahnhaltestelle nicht benutzen, müssen also andere Wege planen. Dies ist eine schwere Herausforderung“, so die Verkehrs-Expertin Karin Timmermann.
Um Abhilfe zu schaffen hat die SPD-Fraktion nun einen Antrag an die Bürgerschaft eingereicht. Darin fordert sie ein Leitsystem, das auch kurzfristige Ausfälle bekannt gibt. „Denkbar ist eine Bekanntgabe über die Monitore am Bahnsteig. Dort könnten kurzfristige Ausfälle unmittelbar nach Zugankunft bekanntgegeben werden“, so Timmermann. Eine Alternativlösung stelle eine Lautsprecheransage dar. Ebenfalls geeignet wären aktuelle Informationen über die Infoscreens in den Bahnen und an den Haltestellen.
Um diesem Ziel näher zu kommen fordert Timmermann die Bürgerschaft auf, den Senat zu ersuchen:
1. Im Gespräch mit dem Hamburger Verkehrsverbund, der HHA und der S-Bahn Hamburg GmbH zu prüfen, ob ein Leitsystem für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen entwickelt werden kann, das über kurzfristige Ausfälle von Fahrtreppen und Aufzügen informiert und Alternativen anzeigt.
2. Eine Einführung nach Möglichkeit zeitnah zu realisieren.
3. Der Bürgerschaft bis zum 31.12.2009 zu berichten.
„Leider sind noch nicht einmal 50 Prozent unserer S- und U-Bahnhaltestellen barrierefrei. Deshalb ist es umso wichtiger, wenigstens über Störungen zu informieren“, so die Bürgerschaftsabgeordnete.