Dr. Werner Marnette, streitbarer Chef der Norddeutschen Affinerie (NA), hat hinsichtlich immer weiter steigender Strompreise die Faxen dicke und plant ein eigenes Kraftwerk auf der Peute (Veddel). Dort soll per Müllverbrennung Strom erzeugt werden. So weit, so gut, sagt die SPD, fordert aber: Kein Müllgeschäft auf Kosten der Verbraucher!
Woher soll der Müll für das von Norddeutschen Affinerie (NA) und der Stadtreinigung (SRH) geplante Kraftwerk kommen? Wie wird er geliefert und was haben der Gebührenzahler und die Stadt von dem Kooperationsprojekt? – Das will die umweltpolitische Sprecherin der SPD Bürgerschaftsfraktion, Monika Schaal, in einer Kleinen Anfrage vom Senat wissen.
Hintergrund ist die Mitteilung der Norddeutsche Affinerie, die Planungen für ein Kraftwerk auf der Veddel verliefen „termingerecht“. Über die Frage, woher der Müll zur Befeuerung der Anlage stammen soll, würden „derzeit Verhandlungen geführt“.
„Bis jetzt hat die Stadtreinigung mit der Verbrennung des Mülls aus dem Umland gut verdient. Wenn der Senat jetzt die Schaffung von Überkapazitäten zulässt, kann das Müllgeschäft zwischen Affi und Stadtreinigung für die Bürgern teuer kommen“, so Schaal.
Von dem geplanten Kraftwerk auf der Peute erhofft sich die Affi Einsparungen in Höhe von sieben bis acht Millionen für die Stromdurchleitungskosten, die jetzt noch an Vattenfall gezahlt werden müssen. „Sich von Vattenfall unabhängig zu machen und eine dezentrale Energieversorgung aufzubauen, ist im Prinzip sehr sympathisch“, meint Schaal, „aber das Geschäft zwischen NA und SRH darf nicht dazu führen, dass die Müllgebühren steigen“.
Schaal forderte die Verantwortlichen zu transparentem Handeln auf: „Wenn die künftigen Betreiber ihre Nachbarn auf der Veddel über alle Schritte auf dem Weg zum neuen Müllkraftwerk informieren wollen, ist das gut. Sie sollten den Rest der Stadt mit einschließen. Bisher habe der Senat gemauert und Fragen zu dem Kraftwerksplänen nicht beantwortet – etwa die im Rahmen einer Großen SPD-Anfrage im Frühjahr gestellten.