SPD will keine Gentechnik bei Hamburgs Bauern

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will Verbraucherinnen und Verbraucher in und um Hamburg vor gentechnisch veränderten Lebensmitteln schützen. „Der Senat soll seiner Ankündigung Taten folgen lassen und die Einrichtung gentechnikfreier Regionen auch in Hamburg und der Metropolregion voranbringen“, fordert die SPD-Umwelt- und Verbraucherpolitikerin Monika Schaal.

Sie verwies in diesem Zusammenhang auf einen aktuellen Bürgerschaftsantrag der SPD-Fraktion und begrüßte das Verbot der gentechnisch veränderten Maissorte Mon810 durch Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner.

Um die Gentechnik vom Acker zu verbannen, solle der Senat prüfen, in wieweit in Pachtverträgen für landwirtschaftliche Flächen der Stadt Klauseln aufgenommen werden können, die den Anbau von genmanipulierten Pflanzen untersagen. Ferner soll der Senat bei Landwirten, im Handel und in Verarbeitungsunternehmen in und außerhalb Hamburgs dafür werben, sich im Wege einer freiwilligen Selbstverpflichtung für eine gentechnikfreie Region einzusetzen. In Hamburger Kindertagesstätten, Schulen und anderen städtischen Einrichtungen sowie auf der Internationalen Bau- und Gartenbauausstellung 2013 sollen nur gentechnikfreie Produkte und Speisen angeboten werden. „Es macht Sinn, die Metropolregion frei zu halten von gentechnisch veränderten Produkten. Damit das klappt, muss Hamburg mit gutem Beispiel voran gehen und sich massiv für eine entsprechende Strategie einsetzen“, sagte Schaal.

Hamburg befände sich damit in guter Gesellschaft, denn die Umweltminister der Europäischen Union setzen der Ausbreitung der Gentechnik auf Europas Äckern Grenzen. Vor einem Monat verhinderte der Ministerrat, dass Österreich und Ungarn Anbauverbote für zwei umstrittene Maissorten aufheben müssen.

Aktuell hat die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner den Anbau der umstrittenen Genmaissorte Mon810 verboten. Dieser Mais wurde gentechnisch so verändert, dass er Pflanzengift herstellt, das gegen den Maiszünzler wirken soll. Dazu werden dem Mais Gensequenzen des Bacillus thuringi eingesetzt, die die Pflanze dazu bringen, ein für den Maiszünzler tödliches Gift zu produzieren.

Umweltschützer warnen, dass dieser Mais nicht nur seine Schädlinge, sondern auch Schmetterlinge und Bienen schädige. „Für die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch für den Naturschutz ist es daher wichtig, dass gentechnisch veränderte Pflanzen gar nicht erst auf den Acker kommen. Gentechnikfreie Regionen können verhindern, dass andere transgene Sorten auf den Äckern ausgebracht werden“, meint Schaal.

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