Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung fordert den Erhalt des historischen Bauernhauses in der Meiendorfer Straße 89. „Wegen seiner exponierten Lage direkt an der Meiendorfer Straße prägt dieses Gebäude das Bild des Ortskerns Meiendorf in ganz außerordentlicher Weise“, meint der Rahlstedter Bezirksabgeordnete Ole Buschhüter.
Buschhüter weiter: „Auch nur ein Teilabriss würde das Meiendorfer Stadtbild nachhaltig verändern, und das ganz bestimmt nicht zum Positiven. Erst recht nicht, wenn hier Platz für
einen Supermarkt gemacht werden soll. Wir haben außerdem Zweifel an der Behauptung, dass das Gebäude teilweise in einem so schlechten Zustand ist, dass nur noch ein Teilabriss in Frage kommt. Es wurden schon ganz andere Gebäude vor einem Abriss bewahrt. Man muss es nur wollen.“
Bereits im April hatte die SPD-Fraktion deshalb in der Bezirksversammlung beantragt, das Gebäude durch Festsetzung eines städtebaulichen Erhaltungsbereichs zu sichern. Doch der Antrag fand keine Mehrheit, die CDU-Fraktion überwies ihn zunächst in den Planungsausschuss, um ihn dann dort abzulehnen. Ende Juni brachte dann der Senat selbst das Instrument der
städtebaulichen Erhaltungsverordnung ins Spiel, um historische Gebäude vor dem Abriss zu schützen. „Die CDU-Fraktion muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht mit dazu beizutragen, dass alle denkbaren Schritte zum Schutz des Gebäudes unternommen werden“, meint Buschhüter.
Das Gebäude ist zwar bereits in die Liste der erkannten Denkmäler eingetragen, aber bislang nicht förmlich unter Schutz gestellt worden. Immerhin sprach sich der Planungsausschuss einstimmig für den Erhalt des Gebäudes und für eine förmliche Unterschutzstellung nach dem
Denkmalschutzgesetz aus. Doch auch dies ist bislang nicht erfolgt. Denn anders als beim Instrument der städtebaulichen Erhaltungsverordnung liegt die Entscheidungskompetenz hier nicht beim Bezirk, sondern bei der Kulturbehörde. „Was soll der Aufruf der Kultursenatorin, möglicherweise schutzwürdige Denkmäler zu melden, damit sie in die Liste der erkannten
Denkmäler aufgenommen werden können, wenn selbst die, die bereits in dieser Liste stehen, nicht wirklich geschützt werden“, fragt sich Buschhüter. Er schrieb deshalb in der vergangenen Woche an die Kultursenatorin, um sie auf diesen eklatanten Fall aufmerksam zu machen und sie darum zu bitten, sich persönlich für den Erhalt des Gebäudes einzusetzen und die sofortige
Unterschutzstellung zu verfügen. Eine Antwort hat er bislang nicht erhalten.