Bei der Europawahl 2014 wird in Hamburg die SPD nach einem Zugewinn von 8,4 Prozentpunkten mit einem Stimmenanteil von 33,8 Prozent – erstmals wieder seit 1994 – stärkste Partei. Die CDU muss einen Verlust von 5,2 Prozentpunkten hinnehmen und erreicht 24,5 Prozent. Stimmenverluste sind ebenfalls bei den GRÜNEN (minus 3,3 Prozentpunkte auf 17,2 Prozent) und bei der FDP (minus 7,4, Prozentpunkte auf 3,7 Prozent) zu verzeichnen. DIE LINKE legt um 1,9 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent der Wähler zu. Die AfD erzielt bei ihrer ersten Europawahlteilnahme 6,0 Prozent.
Interessant – und für die Interpretation des Wahlergebnisses wichtig – sind aber auch Vergleiche mit den Stimmenzahlen der Parteien bei der Bundestagswahl 2013 (siehe nachstehende Tabelle). Alle Parteien – auch die
AfD – bleiben unter den Stimmenzahlen bei der Bundestagswahl, am deutlichsten die CDU und FDP, die nur noch 47,3 bzw. 47,5 Prozent ihrer Zweitstimmen bei der Bundestagwahl erzielen. Die SPD kann 64,4 Prozent und die LINKE 60,7 Prozent ihrer damaligen Zweitstimmenzahl für sich gewinnen. Am nächsten an ihrem Bundestagswahlergebnis liegen die GRÜNEN, die 84,2 Prozent ihrer damaligen Stimmen für sich gewinnen können, und die AfD, die 89,5 Prozent der Bundestagswahlstimmen erreicht.
Trotz der gegenüber der Europawahl 2009 um 8,7 Prozentpunkte auf 43,4 Prozent gestiegenen Wahlbeteiligung ergibt der Vergleich zur Bundestagswahl 2013 ein Minus von 344 000 Wählern.