SPD: Wandsbek braucht Lärmaktionspläne

Anlässlich des 10. Internationalen Tages gegen Lärm am 25. April hat sich die Bezirksversammlung Wandsbek in ihrer Sitzung am Tag darauf mit mehreren Anträgen und Anfragen befasst, die sich mit der Lärmproblematik auseinandersetzen. So forderten die Sozialdemokraten in einem Antrag, für Belastungsgebiete im Bezirk Wandsbek Lärmaktionspläne zu erarbeiten.

Hintergrund ist die EG-Umgebungslärmrichtlinie, die das Ziel hat, schädliche Auswirkungen einschließlich Belästigungen durch Umgebungslärm zu verhindern, ihnen vorzubeugen oder sie zu mindern. „Die Gesundheitsgefahren, die vor allem vom Verkehrslärm ausgehen, werden häufig unterschätzt. Die EG-Umgebungslärmrichtlinie zwingt die Behörden nun, sich über das Ausmaß der Lärmbelastung Klarheit zu verschaffen und Maßnahmen zur Lärmreduzierung zu
ergreifen“, meint Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion.

Im Ballungsraum Hamburg müssen der Richtlinie zufolge im ersten Schritt bis zum 30. Juni 2007 auf Basis der aktuellen Verkehrszählungsdaten für alle Straßen mit mehr als 8.000 Kfz pro Tag, Schienenwege mit mehr als 164 Zügen täglich, den Flughafen Fuhlsbüttel sowie für größere Industrie- und Gewerbeflächen einschließlich Hafen strategische Lärmkarten erstellt werden.

In ihnen sind die von Hauptlärmquellen ausgehenden Lärmbelastungen, die Zahl der betroffenen Menschen sowie die empfindlichen Einrichtungen, wie Schulen und Krankenhäuser darzustellen. Auf Grundlage der Lärmkarten müssen bis zum 18. Juli 2008 in Form von Lärmaktionsplänen Maßnahmen entwickelt werden, um Lärmbelastungen zu reduzieren und Lärmprobleme und Lärmauswirkungen zu regeln. Allerdings ergab eine Anfrage der SPD-Fraktion an die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), dass in Hamburg kein flächendeckender Lärmaktionsplan vorgesehen ist, sondern Lärmaktionspläne nur für bestimmte ausgewählte Belastungsgebiete erarbeitet werden sollen. „Unser Bezirk darf
bei der Auswahl dieser Belastungsgebiete aber nicht leer ausgehen. Auch Wandsbek braucht Lärmaktionspläne“, forderte Buschhüter in der Debatte in der Bezirksversammlung.

Der Antrag der SPD-Fraktion wurde jedoch erst einmal nicht beschlossen. Mit den Stimmen der CDU-Fraktion wurde er zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus überwiesen.

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