SPD: Kuh schlittert doch weiter

KUH.jpegOha – das hatte wohl niemand erwartet: Henning Voscherau sagt ab: Er stehe für eine Bürgermeister-Kandidatur nicht zur Verfügung, ließ er von Noch-Parteichef Petersen den wartenden Journalisten vorlesen. Zwei wichtige Gründe hat der Alt-Bürgermeister: Seine Familie war vom möglichen Neuanfang wenig begeistert, und er selbst traut den derzeit tonangebenden Parteifunktionären nicht über den Weg. Wie auch: Die eine Hälfte hatte vor zehn Monaten seine Kandidatur verhindert, die andere Hälfte jetzt die Kandidatur von Petersen. Der Brief: Hier weiterlesen!

In einem Brief an den SPD-Landesvorsitzenden Dr. Mathias Petersen begründete Voscherau seine Entscheidung.

Der Wortlaut der Erklärung:

„Lieber Mathias!

Vorbei ist vorbei. Am 6. Mai 2006 habe ich unter dem Druck der Partei auf eine Kandidatur für 2008 verzichtet. Das ist erst zehn Monate her. Wie soll ich denen, die mich 2006 monatelang öffentlich bekämpft haben, jetzt glauben, dass ihre plötzliche Unterstützung von Dauer sein wird – durch dick und dünn bis 2012.

Für meine Familie und mich war der Verzicht ein Schlussstrich unter Jahrzehnte aktive Politik für Hamburg – eine Entscheidung für Familie, Beruf und gemeinsame Freiheit mit meiner Frau. Eine solche Lebensentscheidung rückgängig zu machen, setzt die ungeteilte Zustimmung meiner Familie voraus.

Ohne Umschweife: Meine Familie ist entsetzt über die Abläufe der vergangenen Wochen. Sie befürchtet, dass ich als nächster verheizt werde. Sie würde mich notgedrungen unterstützen, ist aber in Wahrheit alarmiert und unglücklich über eine Rückkehr in die Politik. Mein Frau rät mir ab.

Ich sehe die die Lage der Partei, werde ihr gern helfen, aber für die Spitzenkandidatur fehlt es an politischen und familiären Voraussetzungen.

Ich wünsche der Partei Glück und Erfolg für ihre Aufgaben und für die Wahl 2008.“

Mit freundlichen Grüßen

Henning Voscherau

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