So kann’s gehen, wenn sich immer nur „Erwachsene“ öffentlich über Schulthemen äußern: Bei der SPD-Podiumsdiskussion zum Schulbeginn heute ab 15 Uhr im „Mercado“ wurden die SchülerInnen schlicht vergessen. Spitzenkandidat Naumann will mit „Lehrern, Eltern und Gästen“ reden.
Dazu eine Erklärung der SchülerInnenkammer und der Grünen Jugend:
Die Grüne Jugend Hamburg (GJHH) und die SchülerInnenkammer Hamburg (SKH) bedauern, dass die SPD bei ihrer heute im Mercado stattfindenden Veranstaltung keine Schülervertretungen zu Wort kommen lässt und stattdessen laut Plakat lieber nur mit „Lehrern, Eltern und Gästen“ spricht.
Simon Stülcken, Geschäftsführer der SchülerInnenkammer erklärt hierzu:
„Vielleicht lässt die SPD die SchülerInnenkammer lieber außen vor, weil wir ein fortschrittliches Schulrecht so schnell wie möglich eingeführt sehen wollen, was der SPD wohl nicht schmeckt.“
Linda Heitmann, Landesvorsitzende der Grünen Jugend Hamburg, kritisiert, dass gerade jene, um die es im Diskussionsprozess um eine zukunftsweisende Schulpolitik geht, nicht gehört werden.
„Nur eine demokratische Schule ist eine gute Schule, und jene ist ohne ernst zu nehmende Beteiligung von Schülerinnen und Schülern in keiner Form zu haben! Schülervertretungen brauchen deshalb echte Entscheidungsgewalt statt Scheinbeteiligung. Mit der Entscheidung, Schülerinnen und Schüler bei ihrer Veranstaltung lieber nicht zu Wort kommen zu lassen, entzieht sich die SPD jeglicher konstruktiven Kritik der von ihrer Politik Betroffenen.
Herr Naumann zeigt leider nicht nur mit der Ankündigung seiner heutigen Veranstaltung, dass er in der Bildungspolitik auf seltsam einseitige Ansichten setzt. Auch seine kürzlich in einer Hamburger Tageszeitung veröffentlichte Argumentation, das Gymnasium müsse erhalten bleiben, da er selbst ein Kind des Gymnasiums sei, erscheint in keiner Weise
nachvollziehbar.“
Die Grüne Jugend Hamburg und die SchülerInnenkammer Hamburg setzen sich für eine gemeinsame Schule für alle ein. Nur so lässt sich verhindern, dass Talente verkannt werden und eine falsche Selektion stattfindet, deren Folgen eine Bildungskarriere bedeuten, die vom
sozialen Status der Eltern abhängt.