Mit der Zuschüttung des mittleren Bahnsteigzugangs hat das historische Empfangsgebäude des Rahlstedter Bahnhofes endgültig seine Funktion verloren. Es ist seitdem verschlossen und stellt sich mehr und mehr als Schandfleck im Ortskern Rahlstedt dar. „Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar. Hier muss dringend etwas passieren“, fordert Ole Thorben Buschhüter, Rahlstedter SPD-Bezirksabgeordneter und Mitglied im Wandsbeker Planungsausschuss.
Auf seine Initiative hin hat die SPD-Fraktion kürzlich beantragt, dass für das Areal rund um die alten Bahnhofsgebäude ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt wird. „Der Bahnhof ist das Herzstück und das Entree Rahlstedts. Wir brauchen hier eine überzeugende Planung, die der herausragenden städtebaulichen Bedeutung des Bahnhofsareals gerecht wird und, wenn möglich, die historischen Gebäude integriert. Für die von allen gewünschte Stärkung
und Aufwertung des Rahlstedter Ortskerns ist die Entwicklung des Bahnhofsareals ein wesentlicher Baustein“, sagt Buschhüter und ergänzt: „Solange hier Stillstand herrscht, wird der Ortskern darunter leiden.“
Bislang steht lediglich fest, dass die Deutsche Bahn AG für die Bahnhofsgebäude keine Verwendung mehr hat. Welche Flächen aber konkret entbehrlich werden und damit einer neuen Entwicklung zugeführt werden können, konnte die Bahn bislang nicht sagen. Im Raume steht, dass die Strecke um ein drittes Gleis erweitert oder, wie es die Bezirksversammlung
fordert, eine zweigleisige S-Bahn-Strecke parallel zur vorhandenen Strecke gebaut wird. Für derartige Ausbaumaßnahmen ebenso wie für Lärmschutzwände müssen die notwendigen Flächen reserviert werden. „Es kann aber nicht angehen, dass die offene Frage, wie die Strecke ausgebaut werden soll, über Jahre hinweg eine sinnvolle Entwicklung des Bahnhofsareals unmöglich macht. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich Klarheit darüber, welche Flächen zukünftig entbehrlich und welche weiterhin für Bahnzwecke benötigt werden“,
meint Buschhüter.
In ihrem Antrag fordert die SPD-Fraktion deshalb von der Bahn eine verbindliche Erklärung darüber, welche Flächen im Umfeld des Bahnhofes in die kommunale Planungshoheit übergehen sollen. Mit den Stimmen der CDU-Fraktion wurde der Antrag jedoch Ende Juni erst einmal zur weiteren Beratung in den Planungsausschuss überwiesen und dort in der letzten Sitzung wiederum mit den Stimmen der CDU-Fraktion vertagt. Nun steht er frühestens
Ende August wieder auf der Tagesordnung. „Es wäre schön gewesen, wenn wenigstens schon einmal die Bezirksversammlung die Signale auf Grün gestellt hätte. Doch die CDU-Fraktion hat hieran offenbar kein Interesse und spielt lieber auf Zeit“, klagt Buschhüter und kündigt an, bei diesem Thema nicht locker lassen zu wollen.