Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der Künstlerinitiative hat der SPD-Fachsprecher für Stadtentwicklungspolitik, Andy Grote, einen Neuanfang für das Gängeviertel gefordert: „Es ist Zeit zum Umdenken. Der Verkauf an meistbietende private Investoren war ein Fehler“, sagte Grote. Sollte der holländische Investor das Projekt nicht vertragsgerecht realisieren können – wofür derzeit alles spricht – müsse die Stadt die Reißleine ziehen.
„Der Senat muss aus dem Vertrag aussteigen und das Projekt ohne Kaufpreis auf die städtische SAGA übertragen. Diese muss den Auftrag erhalten, das Gängeviertel weitestgehend zu sanieren und zu einem Wohn- und Künstlerquartier zu entwickeln“, forderte der Abgeordnete. Wesentlicher Bestandteil des neuen Nutzungsmix müssten bezahlbare Atelierflächen für Künstler sein: „Hamburg würde ein lebendiges urbanes Stadtquartier mit einzigartigem Charme gewinnen.“
Mit ihrer Besetzungsaktion hätten die Künstler in den vergangenen Tagen viel in Bewegung gesetzt. Die weitgehend positive Resonanz habe deutlich gemacht, welcher Verlust Hamburg im Gängeviertel drohe. „Diese Dynamik gilt es jetzt zu nutzen, um dem ganzen Projekt eine neue Richtung zu geben. Die Stadt kann aus dem Vertrag aussteigen, wenn der Investor nach Erhalt der Baugenehmigung nicht fristgerecht bestimmte Raten des Kaufpreises zahlt. Sollte dieser Fall – gegebenenfalls bereits in einigen Wochen – eintreten, muss die Stadt sofort handeln“, sagte Grote.
Christel Oldenburg, SPD-Fachsprecherin für Kulturpolitik, ergänzte: „Die Initiative der Künstler hat unsere Unterstützung. Hamburg kann ein Zeichen setzen, indem die dringend benötigten Flächen für Künstler an prominenter Stelle in der Innenstadt geschaffen werden. Wir müssen endlich das Potential auch der noch nicht kommerziell etablierten Künstler nutzen. Das Gängeviertel als kreativer Ort würde die kulturelle Ausstrahlung der gesamten Innenstadt deutlich steigern.“