Soziale Spaltung gefährdet die Innere Sicherheit

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat zurückhaltend auf die heutige Vorstellung der Dunkelfeldstudie reagiert. „Für eine Entwarnung beim Thema Jugendgewalt ist kein Anlass und für Selbstzufriedenheit der zuständigen Senatoren noch weniger“, so SPD-Innenexperte Andreas Dressel in einer ersten Reaktion. Die Studie mache insbesondere deutlich, dass sich die Lebensbedingungen der befragten Jugendlichen verschlechtert hätten. „Wer weniger Chancen hat, schlägt eher zu. Das macht deutlich: Die soziale Spaltung unserer Stadt gefährdet die innere Sicherheit“, sagte Dressel.

Integrationsdefizite, niedriger Bildungsstand und soziale Problemlagen wirkten wie Brandbeschleuniger bei jungen Gewalttätern, sagte der SPD-Abgeordnete. „Diesen Zusammenhang leugnen die Konservativen gerne. Die soziale Realität muss aber mit in den Blick nehmen, wer ein ganzheitliches Verständnis von Sicherheit beansprucht.“

Dressel kündigte an, die Fachpolitiker der SPD-Bürgerschaftsfraktion würden die Studie intensiv auswerten. Dressel: „Unser Vorschlag für ein Maßnahmenkonzept liegt auf dem Tisch. Der CDU-Senat gründet stattdessen immer neue Arbeitskreise – ohne der Lösung der Probleme wirklich näher zu kommen.“

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Boeddinghaus forderte den Senat unter Verweis auf das SPD-Konzept gegen Jugendgewalt auf, bei der Bekämpfung der Gewalt unter jungen Leuten „ein vernünftiges Verhältnis zwischen präventiven und repressiven Handlungsoptionen herzustellen“. Es müsse angesichts der Dunkelfeldstudie alles getan werden, um eine höhere Wirksamkeit bei der Bekämpfung der Jugendgewalt zu erreichen, sagte Boeddinghaus.

Die SPD fühle sich bestärkt darin, noch deutlicher auf eine Untersuchung der Entstehungszusammenhänge und Ursachen von Jugendgewalt zu setzen. „Um dies herauszufinden, brauchen wir eine vernünftige und objektive Überprüfung der erprobten Gegenmaßnahmen.“

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