Sissi Tax liest aus „und so fort“
Montag, 19. Mai, 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38
„Hätte ich geschrieben, würde ich schreiben“ zieht sich als eine Art Leitmotiv durch das Buch, und „was ich schreibe, entzieht sich der Beschreibung“, erklärt Sissi Tax zu Beginn, und schränkt dann mit signifikanter Geste ein: „meiner zumindest“. Und damit positioniert sich die Berliner Autorin quer zu den gängigen Modellen des literarischen Schreibens. Nicht auf beschreibbare Geschichten zielt ihr Interesse, nicht einmal auf das Leben der Sätze und Absätze, sondern auf die Verhältnisse und Missverhältnisse der Wörter, ihre offenen und heimlichen Verbindungen, ihren Sinn, Unsinn und Schwachsinn. Es geht um all das, worum es beim Schreiben gehen kann, um das gute, das schöne und das wilde Schreiben, um das Abschreiben und Abstauben, um die Geschmacksfragen, das Oberstüberl und den Dachschaden, um das Verlieren des Gesichts oder der Haltung, um dieses und jenes und das allmähliche Vergehen der Gedanken beim Schreiben. „Was passiert? Bilder entstehen beim Lesen, aber auch Zweifel an der Sprache soll entstehen, ob Wörter wirklich treffen.“ (korso)
Sissi Tax betreibt ein fulminantes Wortspiel mit ersten und letzten Fragen und „gibt eine Vorstellung. Sprachzirkusreif.“ (Kerstin Hensel). „… sie schreibt sich in Strudel und Wirbel hinein, dass dem Leser Sehen und Hören vergeht.“ (Droschl Verlag).
Sissi Tax, geb. 1954 in der Steiermark, lebt seit 1982 in Berlin. Nach ihrem Studium der Germanistik in Graz veröffentlichte sie u.a. eine Biografie über Marieluise Fleißer, übersetzte u.a. Gertrude Stein und schrieb Essays über Film und Literatur. Bei Droschl erschienen die beiden Prosabände „manchmal immer“ und „je nachdem“. Für letzteren erhielt sie den Holfeld-Tunzer-Preis. Gemeinsam mit Alfred Kolleritsch gab sie eine Auswahl aus den ersten 20 Jahren der Zeitschrift „manuskripte“ heraus.
Jutta Heinrich moderiert
Eintritt: Euro 7,-/erm. 4,-