Senvion: IG Metall sieht ernüchterndes Ergebnis

Nach Ansicht der IG Metall Küste ist das Ergebnis des Verkaufsprozesses beim insolventen Windanlagenhersteller Senvion ernüchternd. „Die Ankündigung von Siemens Gamesa, einen Teil des Unternehmens zu übernehmen, gibt den Beschäftigten nach Monaten des Wartens endlich etwas mehr Klarheit. Allerdings zeichnet sich mit dem geplanten Verkauf nur für 500 der ehemals 1800 Beschäftigten in Deutschland eine Übernahme durch den neuen Investor ab“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir sind froh über jeden Beschäftigten, der übernommen wird. Wir haben aber bis zuletzt gehofft, dass auch bei einer Zerschlagung mehr Beschäftigte eine langfristige Perspektive bekommen.“

Für die etwa 900 der noch 1400 Beschäftigten, die nach den derzeitigen Planungen der Insolvenzverwaltung in den nächsten Monaten ihren Arbeitsplatz verlieren werden, fordert die Gewerkschaft, Alternativen zur Arbeitslosigkeit zu schaffen. „Wir haben uns mit den Arbeitgebern auf die Einrichtung von Transfergesellschaften geeinigt, in denen die Beschäftigten für neue Aufgaben in anderen Unternehmen qualifiziert und dorthin vermittelt werden“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Geiken. „Noch stehen diese allerdings unter Finanzierungsvorbehalt, der nach der Ankündigung von SiemensGamesa hoffentlich bald fallen kann.“ Da die Transfergesellschaften mit einer Mindestlaufzeit von vier Monaten bisher nur gering ausgestattet sind, will die Gewerkschaft mit den Landesregierungen über eine mögliche Verlängerung sprechen. Dazu sind in Bremen, Hamburg und Kiel in dieser und der nächsten Woche Termine mit den Wirtschafts- und Arbeitsministern bzw. –senatoren vereinbart.

Außerdem geht es um die Zukunft der 19 Auszubildenden in Bremerhaven. „Trotz der geplanten Schließung des Standortes sind Investor und Insolvenzverwaltung gefordert, ihnen eine Perspektive zu bieten“, so IG Metall-Bezirksleiter Geiken.

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