Senioren wissen, was sie wollen

Die Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion hat eine positive Bilanz des 3. Seniorenforums im Rathaus gezogen. „Wir werden die Interessen der älteren Menschen in Hamburg verstärkt in den Fokus unserer Arbeit nehmen“, sagte Fraktionschef Michael Neumann zum Ende der Konferenz. Zuvor hatten rund 80 Seniorinnen und Senioren im Rathaus vier Stunden lang über „richtige Politik für ältere Menschen“ diskutiert.

SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann forderte als erste Konsequenz aus den Ergebnissen des Forums unter anderem den behinderten- und seniorengerechten Umbau staatlicher Einrichtungen. Die Politik habe die Interessen und Sorgen älterer Menschen zu lange an den Rand gedrängt, sagte der SPD-Spitzenkandidat.

Die SPD werde sich zukünftig verstärkt zum Beispiel mit dem Thema „Wohngemeinschaften für Senioren“ beschäftigen, kündigte Fraktionschef Neumann an. Es sei unverständlich, dass es in Berlin über 150 Wohngemeinschaften älterer Menschen gebe, in Hamburg aber nur eine Handvoll.

„Was bei jungen Menschen funktioniert – das Zusammenleben in einer Wohnung, in der jeder dem anderen hilft – kann auch bei älteren Menschen klappen“, sagte Neumann. Zuvor hatten Teilnehmer des Forums vor dem Trend gewarnt, ältere Menschen zu schnell in die Obhut anderer zu geben und ihre Eigenverantwortlichkeit ungewollt einzuschränken. „Ältere Menschen können mehr, als jüngere Menschen glauben – man muss sie aber auch machen lassen.“

Ferner plädierten die Teilnehmer der Seniorenkonferenz dafür, die Freiwilligenarbeit auch in den Lebensbereichen älterer Menschen zu verstärken. „Junge Freiwillige können nicht den Job von Pflegekräften übernehmen“, unterstrich die SPD-Sozialpolitikerin Petra Brinkmann. „Aber sie können bei der Betreuung die Pflegekräfte entlasten – und das ist nötig.“

Naumann merkte an, die Politik habe sich möglicherweise in der Vergangenheit zu wenig mit den Sorgen derjenigen beschäftigt, die nicht im Zentrum des öffentlichen Interesses stehen. Das sei ein Fehler – nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass ältere Menschen schon bald einen noch größeren Teil der Gesellschaft ausmachen würden als heute.

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