Senator Scheele ehrt Antifaschisten Hübener

Gedenkfeier zum 70. Todestag von Helmuth Hübener: Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) erinnerte an das Leben und den Widerstand eines außergewöhnlichen Hamburger Jugendlichen, der wegen Herstellung und Verbreitung von Flugblättern gegen das Naziregime zum Tode verurteilt und im Alter von nur 17 Jahren am 27. Oktober 1942 hingerichtet wurde.

„Helmuth Hübener war in seinem Leben, als Persönlichkeit und durch seinen unbeirrbaren Widerstand gegen das Naziregime ein außergewöhnlicher Mensch“, sagte Sozialsenator Scheele, der zugleich Schirmherr der Veranstaltung war. „Menschen, die wie er gegen das Naziregime Widerstand leisteten, gebührt ein dauerhafter Platz in der Geschichte Deutschlands. Dazu wollen wir mit der Gedenkfeier unseren Beitrag leisten.“

Zusammen mit der Helmuth-Hübener-Schule in Barmbek, der Hamburger Verwaltungsschule – in deren Räumen eine ständige Ausstellung über Helmuth Hübener zu sehen ist – , dem Journalisten und Helmuth-Hübener Biografen Ulrich Sander sowie unter Teilnahme von Zeitzeugen und Überlebenden der Naziverfolgung veranstaltete die Sozialbehörde am 29. Oktober 2012 eine Gedenkfeier anlässlich des 70. Todestages von Helmuth Hübener, in Kooperation mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten.

Hintergrundinformationen

Helmuth Hübener wurde am 8. Januar 1925 in Hamburg geboren und kam aus einer unpolitischen Arbeiterfamilie. Er gehörte der Glaubensgemeinschaft der Mormonen an und erfuhr dort von Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten. Im Sommer 1941 begann er selbständig mit dem Abhören des englischen Senders BBC, verarbeitete die aufgezeichneten Informationen – ergänzt um eigene Kommentare gegen Hitler und das Naziregime – mit einer Schreibmaschine zu Flugblättern und verteilte diese zusammen mit Freunden in der Nachbarschaft. Ihm war bewusst, dass all dies von den Nazis mit dem Tode bestraft wurde. Als er an seinem Arbeitsplatz in der Sozialbehörde die Flugblätter von einem Kollegen fremdsprachlich übersetzen lassen wollte, wurde er verraten und noch am selben Tag von der Gestapo verhaftet. Der Volksgerichtshof in Berlin verurteile ihn zum Tode und am 27. Oktober 1942 wurde er hingerichtet.

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