Senat will Loch ins Rathaus schlagen

photocaseAUSSENGASTRONOMIE.jpegNeuer Plan des Beust-Senats: Jetzt soll ein Loch in die historische Rathaus-Fassade geschlagen werden, um dem potenziellen neuen Pächter des Ratsweinkellers einen direkten Zugang zum Rathausmarkt zu ermöglichen. Dort soll eine ständige Außengastronomie entstehen. Bisher war der Ausschank auf dem Platz den Kiosk-Betreibern an der Nordseite bzw. wechselnden Gastronomen bei den diversen Innenstadtfesten vorbehalten. SPD und GAL in HH-Mitte sind empört.

GAL und SPD in einer gemeinsamen Presseerklärung:
Wie jetzt bekannt wurde, besteht die Absicht, für den potentiellen neuen Pächter des Ratsweinkellers eine Außengastronomie auf dem Rathausmarkt einzurichten und hierfür einen neuen Zugang einzurichten. Hierfür soll ein neuer Eingang in die Vorderfront des historischen Rathauses gebrochen werden.

Es ist völlig inakzeptabel, die historische Rathausfassade nach den Wünschen eines Gastronomen umzugestalten. SPD-Fraktionschef Andy Grote: „Der Vorgang ist ein weiterer Beleg dafür, dass diesem Senat offenbar nichts heilig ist. Das Rathaus ist Kernbestandteil hamburgischer Identität, gewissermaßen das ‚Allerheiligste’ des hanseatischen Stadtstaates. Der Senat opfert Gemeinwohlinteressen einer schlichten wirtschaftlichen Verwertungslogik.“

GAL-Fraktionsvorsitzender Michael Osterburg: „Ein Eingriff in die denkmalgeschützte Fassade ist undenkbar und sinnlos. Dies kann nicht einmal Ole von Beust den Hamburger und Besuchern erklären. Es macht den Ausverkauf der Stadt erschreckend deutlich.“

Nach der Verdrängung der Bürgerschaftsfraktionen aus dem Rathaus zugunsten privater Nutzer, dem beabsichtigten Verkauf von HHLA und Hochbahn, Werbung auf der Binnenalster, Verkauf des gesamten städtischen Immobilienbestandes und vielem mehr ist klar: Dieser Senat verkauft Hamburg!

Grote: „Es ist erschreckend, dass die Privatisierungsideologie des Finanzsenators selbst vor dem Hamburger Rathaus nicht halt macht. Es fragt sich, ob neben den Bürgerschaftsräumen auch die Senatsräume selbst bald privaten Nutzern vermietet werden. In der Logik des Senatshandelns läge es, wenn man zukünftig bei entsprechender Vergütung auch den Bürgermeister für Kindergeburtstage buchen könnte.“

Osterburg: ‚Der Rathausmarkt muss weiterhin für Alle nutzbar sein, ohne Eintritt oder Verzehrzwang.‘

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