Senat verhöhnt Hafenwirtschaft

photocaseBRÃ?CKE.jpegJetzt drehen Freytag und Uldall offenbar völlig durch: Bei dem Versuch, ihre offensichtlich gegen die Wand gefahrene Politik in Hinblick auf das Veddeler Wasserkreuz und die nun eingeleitete Kehrtwende zu rechtfertigen, verhöhnen sie die Hamburger Hafenwirtschaft.

Wer die Sonnabend-Zeitungen las, traute seinen Augen nicht: Auf dem Sofa der Abendblatt-Chefredaktion hatten die Senatoren Freytag (Einweihungen) und Uldall (Wirtschaft) verkündet, nun sei es alles doch nicht so ernst mit der Zuschüttung des Veddeler Wasserkreuzes.

Allerdings wiederum recht eigenwillig: Was eigentlich selbstverständliche Pflicht Hamburgs ist, nämlich die bestehenden Verkehrs- und Wirtschaftswege zu erhalten, soll nun plötzlich den Betrieben auferlegt werden. Wer Millionen dafür einfordert, dass er seit vielen Jahrzehnten bestehende Wasserwege nicht zuschüttet, der missachtet die Bedeutung, die der Hafen für unsere ganze Stadt hat.

Wie es mit dem Wasserkreuz weitergegangen wäre, war für jeden klar ersichtlich:

– Donnerstag wäre der Zuschüttungs-Antrag mit der absoluten Mehrheit der CDU in erster Lesung angenommen worden. Ob es zu einer (erforderlichen) zweiten Lesung sofort gekommen wäre, ist fraglich.

– Danach hätte das vom Senat vergssene, aber nach Recherchen der Opposition erforderliche Planfeststellungsverfahren beginnen müssen. Nach all den Aktivitäten im Vorfeld hätte das mindestens ein Jahr gedauert.

– Anschließend hätte es mit hoher Wahrscheinlichkeit Klagen gegeben. Das Verwaltunsgericht hätte entscheiden müssen. Vor 2008 oder gar 2009 hätte es keine Klarheit gegeben.

Betroffen wäre dabei nicht nur die Senatsplanung für die Niedernfelder Durchfahrt. Betroffen wären auch und vielleicht vor allem die Verhandlungen mit den rund 100 mittelständischen Betrieben mit ihren 2000 Arbeitsplätzen, die der Senat aus dem mittleren Freihefen gen Osten verlagern will. Er braucht ihre Betriebsflächen – für noch mehr Container.

Die Betriebe wären schon bereit, umzuziehen – aber nicht hinter Dämme, die Verkehsrwege zuschütten. Spätesten an dieser Stelle hätte derSenat mit seiner desaströsen Brückenplanung Schiffbruch erlitten.

Kluge Senatoren hätten deshalb das Geschenk eines „Brückeneuro“ und das von Dr. Werner Marnette angebotene Gratis-Gutachten über den Erhalt der bestehenden Brücken dankbar angenommen und den Erhalt der Durchfahrten zugesichert. Jetzt noch herumzutaktieren und der Hafenwirtschaft Ultimaten zu stellen zeigt, dass die Senatoren Plisch und Plum noch immer nicht verstanden haben, was die Uhren im Hafen geschlagen haben.

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