In einem sogenannten „Modell Hamburg Süd“ ist vorgesehen, die südlich der Elbe beschäftigten Schulhausmeister an die GWG Gewerbe „abzutreten“ und ihre Dienste zu privatisieren. Angeblich ist der Wechsel freiwillig – tatsächlich aber droht den Hausmeistern, die dem Wechsel zur GWG Gewerbe nicht zustimmen, der Verlust ihrer Arbeitsstelle und teils auch ihrer Wohnung an der bisherigen Schule, berichtet die SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Die SPD hat den Senat aufgefordert, im Rahmen des Modellprojekts für das Gebäudemanagement von Schulen einen Verbleib der Schulhausmeister und ihrer ebenfalls beschäftigten Ehefrauen im öffentlichen Dienst der Stadt Hamburg sicherzustellen. Mit einem entsprechenden Antrag will sie die Ausgliederung der Stellen an die GWG Gewerbe verhindern. „Wir befürchten, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Pädagogen und Hausmeistern gravierend verschlechtern könnte“, sagte der schulpolitische Sprecher der Fraktion, Wilfried Buss.
Nach den bisherigen Planungen sollen die Hausmeister dann nur noch zu einem Viertel für schulische Aufgaben zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel die Organisation von Schulfesten. „Den Rest der Arbeitszeit wären die Hausmeister ausschließlich mit der Bewirtschaftung der Gebäude beschäftigt“, so Buss. „Dies wird den Spielraum für schulische Aktivitäten einschränken. Die Pläne widersprechen dem Leitbild einer selbstverantworteten Schule, die eigenständig Verantwortung für die Ressourcen und die Gestaltung des Schulwesens übernehmen soll.“
Hausmeistern, die dem Wechsel zur GWG Gewerbe nicht zustimmen, droht der Verlust ihrer Arbeitsstelle und teils auch ihrer Wohnung an der bisherigen Schule. „Damit wird das angeblich freiwillige Angebot zur Farce“, sagte Buss. „Die Hausmeister, die ihren bisherigen Job an ihrer Schule behalten möchten, müssen notgedrungen den Arbeitgeber wechseln.“ Die Deputation der Schulbehörde wird sich am 21. Juni 2006 mit dem Vorhaben der Neuorganisation des Hamburgischen Schulbaus befassen.