Senat benennt Verkehrsflächen nach engagierten Frauen

Neue Straßennamen in den Stadtteilen St. Pauli, Rotherbaum und Uhlenhorst erinnern künftig an Annemarie Dose, Betty Heine und Emily Ruete

Der Hamburger Senat hat die Benennung von neuen Verkehrsflächen beschlossen. Drei Flächen erinnern künftig an drei besondere Frauen. Darunter auch die Gründerin der Hamburger Tafel, Annemarie Dose und Betty Heine, Mutter von Heinrich Heine. Pläne über die genaue Lage der benannten Flächen und weitere Infos finden Sie hier: https://www.hamburg.de/bkm/strassennamen/12437896/neue-strassennamen/.  

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit Annemarie Dose, Betty Heine und Emily Ruete würdigt die Stadt drei mutige, starke und einflussreiche Frauen, die mit ihrem Engagement unsere Gesellschaft nachhaltig prägten. Besonders freue ich mich, dass künftig im Herzen von Eimsbüttel ein Park an Annemarie Dose erinnern wird, die mit der Hamburger Tafel ein Netzwerk an Ehrenamtlichen aufgebaut hat, das bis heute Tag für Tag tausende Bedürftige in der Stadt mit Lebensmitteln und Sachspenden versorgt. Durch die Benennungen bleiben die Namen und die Spuren, die die starken Frauen hinterließen, im öffentlichen Stadt-Gedächtnis dauerhaft präsent.“ 

Die Grünfläche zwischen Bogenstraße und Kielortallee, parallel zur Straße Beim Schlump, wird in Annemarie-Dose-Park benannt. 1994 gründete Annemarie Dose die Hamburger Tafel – die dritte Tafel auf Bundesebene. Zwischen 1995 und 2015 hatte der Verein seinen Sitz in dem früheren Krankenhausgebäude Beim Schlump. Zur finanziellen Absicherung der Tafel rief Annemarie Dose  2002 die Stiftung der Hamburger Tafel ins Leben. Nach 18 Jahren trat sie als Vorsitzende der Tafel zurück, blieb aber zeitlebens Ehrenvorsitzende. Für ihr Engagement wurde ihr 2009 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen. Annemarie Dose verstarb 2016 in Hamburg.

Auf St. Pauli wird die einmündende Wegfläche von der Talstraße in die Hein-Hoyer-Straße künftig Betty-Heine-Stieg heißen. Die aus Düsseldorf stammende Jüdin Betty Heine ist die Mutter des Dichters Heinrich Heine, Ehefrau von Samson Heine und Schwägerin des Hamburger Bankiers und Mäzens Salomon Heine. 1797 setzte Betty Heine die Hochzeit mit Samson Heine gegen den Willen der jüdischen Gemeinde durch. Die hochgebildete und dem Gedanken der Aufklärung verpflichtete Mutter Heinrich Heines hat auch das Werk ihres Sohnes stark geprägt.

Das Endstück der Leo-Leistikow-Allee, das von der Uferstraße begrenzt wird, wird künftig in Emily-Ruete-Platz umbenannt. Emily Ruete wuchs als Prinzessin von Oman und Sansibar auf Sansibar auf und lernte dort den deutschen Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete kennen. Um ihn heiraten zu können floh sie nach Deutschland und lebte anschließend mit ihrem Ehemann in Hamburg-Uhlenhorst, unweit des  heutigen Finkenauquartiers. Emily Ruete war Lehrerin und Schriftstellerin und verfasste zwei Bücher. Ihr Erstlingswerk ist die erste Autobiographie einer Araberin in der Literaturgeschichte. 1924 verstarb sie in Jena. Sie liegt auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg begraben.

Weitere Flächen im Überblick:

Bezirk Eimsbüttel, Stadtteil Schnelsen

Die Straßenverlängerung der Siekreystraße sowie die angrenzenden beiden Fußwege werden ebenfalls in Siekreystraße benannt.

Der etwa 55 Meter lange und bereits fertige Fußweg, der von der Kehre der Straße Vörn Brook nach Nordwesten abzweigt und an einer Sportanlage entlangführt, wird ebenfalls Vörn Brook heißen.

Der 55 Meter lange vom Graf-Ernst-Weg führende Stichweg, wird, bevor er in die Straße Vörn Brook übergeht, ebenfalls Graf-Ernst-Weg benannt.

Bezirk Wandsbek, Stadtteil Wohldorf-Ohlstedt

Die etwa 160 Meter lange vom Bredenbekkamp abgehende Erschließungsstraße wird neu erstellt und mit dem an der Kehre abzweigenden Stichweg gemeinsam ebenfalls Bredenbekkamp benannt.

Der etwa 200 Meter lange neu entstehende Erschließungsweg, der vom Bredenbekstieg abgeht, wird ebenfalls in Bredenbekstieg benannt.

Bezirk Wandsbek, Stadtteil Rahlstedt

Fünf bereits vorhandene Stichwege, zwei von der Straße Alter Zollweg nach Osten abzweigend, drei nach Südosten abzweigend, sowie der etwa 40 Meter lange Wohnweg, der von einem Stichweg abzweigt, und der 55 Meter lange in einer Kehre endende Wohnweg werden ebenfalls Alter Zollweg heißen. 

Das rund 50 Meter lange von der Kehre des Merowingerweges ausgehende Teilstück wird in Parkstieg umbenannt.

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