Mit einem gemeinsamen Antrag wollen CDU und GAL die geschlechtsspezifische Arbeit mit Jungen fördern. Sie schlagen dazu ein Maßnahme-Bündel vor.
Jungen werden in der Öffentlichkeit häufig als defizitär und problembeladen wahrgenommen. Sie selbst sehen sich mit widersprüchlichen Rollenvorstellungen konfrontiert und sind bei der Suche nach der eigenen männlichen Identität zunehmend verunsichert. Fehlende männliche Vorbilder in der Erziehung verstärken die Verunsicherung der Jungen. Risikoverhalten, Gewalt, Bildungsmisserfolge oder Sucht können die Schattenseiten dieser Verunsicherung sein.
GAL und CDU wollen dieser Entwicklung jetzt entgegenwirken und haben einen gemeinsamen Antrag zur Stärkung der geschlechtsspezifischen Arbeit mit Jungen in die Bürgerschaft eingebracht. Die Fraktionen ersuchen darin den Senat, eine Stelle für Vernetzung und Beratung von Projekten der Jungenarbeit in der Jugendhilfe einzurichten, Leitlinien für diese Arbeit zu entwickeln, behördenübergreifend eine Fachtagung zur Jungenarbeit zu organisieren und diese stärker bei der Konzeptionierung von Ganztagsschulen zu berücksichtigen.
Dazu Christiane Blömeke, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Jungen werden oft mit widersprüchlichen Rollenvorstellungen konfrontiert, die es ihnen schwer machen, ihre eigene Identität zu finden. Es ist eine wichtige gesellschaftliche und politische Aufgabe, den Jungen bei der Suche nach ihrer Identität zu helfen, ihre Kompetenzen zu stärken und vielfältige Entwürfe männlicher Identität jenseits von Rollenklischees zu fördern. Wir müssen Jungen besser mit ihren spezifischen Bedürfnissen und Problemen wahrnehmen – die Jungenarbeit setzt genau hier an und darum wollen wir sie stärken.“
Michael Gwosdz, schulpolitischer Sprecher der Fraktion, ergänzt: „Die Jungenarbeit soll auch bei der Konzeptionierung von Ganztagsschulen stärker berücksichtigt werden, weil Jugendliche gerade hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Damit werden Jungen in ihrem unmittelbaren Alltag erreicht.“