Der Verein „Eine Schule für Alle“ ruft die Hamburgerinnen und Hamburger auf, das Volksbegehren „Wir wollen lernen“, das Mittwoch mit der Unterschriftensammlung beginnt, nicht zu unterstützen. Nach eigenen Angaben hat die gegen die Schulreform gerichtete Initiative 1.700 Unterschriftensammler verpflichtet. Bekannt ist inzwischen allerdings auch, dass darunter zahlreiche Menschen sind, die wohl entweder keine Unterschriften sammeln oder gesammelte Unterschriften am Ende nicht weitergeben.
„Wir treten für das zentrale bildungspolitische Ziel gleicher Chancen auf bestmögliche Bildung für alle Kinder ein und dieses Ziel verfolgt das Volksbegehren „Wir wollen lernen“ ganz sicher nicht“, sagt Karen Medrow-Struss, die Vorsitzende des Vereins „Eine Schule für Alle“. „Im Gegenteil, die InitiatorInnen dieses Volksbegehrens stehen weiterhin für ein sozial ungerechtes und ausgrenzendes Schulsystem, das unsere Kinder nach Herkunft trennt und nicht in ihren Fähigkeiten stärkt und fördert.“
Christiane Albrecht, stellv. Vorsitzende das Vereins „Eine Schule für Alle“ ergänzt: “Wir haben mit der Hamburger Schulreform erstmals die echte Chance, den Einstieg in längeres gemeinsames Lernen zu schaffen und damit mehr Chancengleichheit, bessere Leistungen und sozialen Zusammenhalt zu erreichen. Damit dies gelingt, brauchen wir die Mitarbeit aller Beteiligten vor Ort an den Schulen und keine InteressenvertreterInnen einer kleinen Lobbygruppe, die in Wahrheit mit ihren Kindern unter sich bleiben wollen.“
Der Verein „Eine Schule für Alle“ setzt weiterhin in seiner Arbeit auf sachliche Aufklärungsarbeit vor Ort in den Stadtteilen und tritt dem Schüren von Ängsten und der bewussten Verbreitung von Vorurteilen entschieden entgegen. Wer Interesse hat an der Mitarbeit im Verein, der kann sich auf der Internetseite www.eineschule.de über die nächsten Termine und Aktivitäten informieren.
Ich bin kein Unterstützer der Scheuerl-Fraktion, aber die Ankündigung, dass es Unterschriftensammler geben soll, die „gesammelte Unterschriften am Ende nicht weitergeben“, finde ich beängstigend: Wie schlecht müssen die Argumente der Befürworter sein, wenn man Unterstützerunterschriften der Gegner verschwinden lässt?
Demokratisch ist dieses Vorgehen sicher nicht.
Grüße
Thorsten
Anm.d.Red.: Sehen wir genauso. Gemein finden wir auch, mit falschen Namen auf den Listen zu unterschreiben und so ungültige Stimmen zu produzieren, die später wieder gestrichen werden müssen.